Welcome on www.frauenkultur-leipzig.de
Hallo auf den Seiten des soziokulturellen Zentrums Frauenkultur Leipzig!
Hier sind Kunst und Kultur von Frauen* hautnah erlebbar! Genreübergreifend von den Bildenden und Darstellenden Künsten, Musik, Literatur bis hin zu den neuen Medien – von professionellen und autodidaktischen Künstler:innen bzw. von Nachwuchskünstler:innen.
Wer interessiert ist an wissenschaftlichen Vorträgen, Seminaren und Workshops zu aktuellen gesellschaftsrelevanten bzw. feministischen, gender- und kulturpolitischen Themen wird hier fündig! Kostenlose Beratungen für Frauen* zu Rechtsfragen in unterschiedlichen Kontexten, zu FairSicherungen oder zu Projektunterstützungen bzw. externe Workshops zum Themenkreis Gerechtigkeit & Faires Miteinander haben hier offene Räume – auch gleichstellungspolitische Archiv-Aktivitäten besonders im Kontext von Frauen ´89 sind hier seit Jahrzehnten verortet.
Fast alle Veranstaltungen in der Windscheidstr. 51 sind “open for all gender”. Kurse, emanzipatorische Mädchenprojekte und die Frauenstammtische sind “only for women*”.
Die Frauenkultur Leipzig ist Treffpunkt für die unterschiedlichsten Arbeitsgruppen, so u.a. AG Frauenprojekte Leipzig Stadt-Land, queer-feministische Gruppen und Migrantinnen* verschiedener Sprachräume. Wichtige sozio-/interkulturelle Projekte der Frauenkultur Leipzig sind der Interkulturelle Offene Mädchentreff MiO und das Interkulturelle Frauen-Informations- und Begegnungszentrum FiA im Leipziger Osten. Die Frauenkultur Leipzig steht für eine friedliche Gemeinschaft aller Menschen – in welcher jede Form von Diskriminierung, Sexismus, Nationalismus und Fundamentalismus keinen Platz hat.
Weitere Infos und Projekte der Frauenkultur wie auch Kooperationen
Save the Dates
Januar 2025
14.01. ONLINE-SCHREIB-KURS: Mit Schreiblust und Konfetti
Dienstag | 11:00 bis 12:30 Uhr
Ab 14. 01. 2025 | jeweils dienstags, 11.00 – 12.30 Uhr
Fühlt sich Dein Leben an wie ein Abenteuerurlaub? Eine heiße, durchtanzte Nacht? Oder ein gemütlicher Abend auf dem Sofa? Oder nichts von alledem? Im Online-Kurs “Mit Schreiblust und Konfetti” erlebst Du die Kraft des Schreibens, die Dein Leben leichter, abwechslungsreicher und intensiver macht. Du lernst, Deinen Blick zu weiten, fürs große Ganze und die Fülle der täglichen Schätze. Hol Dir Schreibfreude ins Leben. Du brauchst nur eins: Deinen Lieblingsstift und ein schönes Schreibheft.
Was erwartet Dich im Kurs?- Schreibspiele, die erleichtern, erhellen und erquicken.
- Tipps und Tricks, um Erinnerungen aufs Papier zu bringen
- Schönes unvergesslich zu machen oder in fiktive Geschichten zu verwandeln.
- die Einladung, Dinge, Menschen und Erlebnisse in einem anderen Licht zu sehen.
Im Kurs lernst Du, Deinen inneren Zensor zu überlisten und erlebst Dein angeborenes Schreibtalent. Du erfährst die Freude des gemeinsamen Schreibens in einer kleinen Gruppe und findest wohltuende Resonanz auf Dein Schreiben. Beim Schreiben sind Kopf und Herz gleichwertige Partner, die Dich leiten. Du erfährst, wie wohltuend es sein kann, den Frust zu überwinden. Und wann es auch gut sein kann, über Belastendes zu schreiben. Und wie Du schreibend Antworten findest, wenn Du Dich nur traust, die richtigen Fragen zu stellen…
Leitung: DR. phil. AMELIE MAHLSTEDT, geb. 1976, Autorin, Sprachwissenschaftlerin & zertifizierte Leiterin für Schreibwerkstätten, Kreatives Schreiben und Biographie-Arbeit auf der Grundlage der Integrativen Poesie- und Bibliotherapie (EAG-FPI) |
Der Kurs findet online über zoom statt. 6 Termine: 14.01. | 28.01. | 18.02. | 11.03. | 25.03. | 08.04.25.
Teilnahmegebühr: 70,- | 55,- Euro ermäßigt. Anmeldung bitte bis zum 13.01.2025.
16.01. Kostenlose Beratung für alle Arten von Versicherungen
Donnerstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
FAIR-SICHERUNGSBERATUNG für Frauen
Hier können eigene Versicherungspolicen überprüft oder Fragen zu neuen Abschlüssen gestellt werden. Und alles unverbindlich und unparteiisch!
Mit ANTJE GOLDHORN, unabhängige Versicherungskauffrau
https://www.instagram.com/fairsicherungsbuero_leipzig/
Wichtig: Vorherige Anmeldung unter 0341 – 2130030 ist notwendig.
18.01. Humor writing – Satire Schreiben
Samstag | 11:00 bis 17:00 Uhr
WORKSHOP
mit DR. phil. AMELIE MAHLSTEDT
Alltägliches in Abgründiges verwandeln. Der Welt und sich selbst den Spiegel vorhalten. Dummheit und Missstände in den Fokus nehmen. In diesem Workshop schärfen die Teilnehmer:innen ihren schrägen Blick auf die Welt und lernen wichtige Strategien und Kniffe des satirischen Schreibens kennen. Geeignet für alle, die Lust an Sprachspielen haben und über ausreichend Selbstironie verfügen.
DR. phil. AMELIE MAHLSTEDT, geb. 1976, Sprachwissenschaftlerin, freie Autorin und zertifizierte Leiterin für Schreibwerkstätten, Kreatives Schreiben und Biographie-Arbeit auf der Grundlage der Integrativen Poesie- und Bibliotherapie (EAG-FPI) | Anmeldung bis zum 17.01.2025. Maximal 10 Teilnehmer:innen.
Teilnahmegebühr: 45,- | 40,- Euro ermäßigt.
19.01. Mehr lesbische* Sichtbarkeit und Teilhabe
Sonntag | 12:00 bis 13:30 Uhr
OFFENE RUNDE
Aus dem gemeinsamen Austausch am 20.10.2024 entstand der Wunsch, weiter miteinander im Gespräch zu sein; andere einzuladen, mit dazuzukommen – um erweiterte Formen des öffentlichen Miteinanders zu finden. Nach den bisherigen Rückmeldungen gibt es nun im Januar einen Austausch über den Umgang mit eigenen Ängsten bzw. Emotionen in dieser Zeit, die politisch herausfordernd ist. Bringt auch gern mit, welche Angebote ihr empfehlen würdet – auch um daraus ein Handout zu erstellen für weitere Vernetzungen bzw. über öffentliche Orte, an denen lesbisches* Leben offene & freie Räume erfahren kann.
19.01. Poesie für den Augenblick
Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr
POETISCH- MUSIKALISCHER NACHMITTAG
Mit RAJWA und JUDITH-MARIA, Poetinnen aus Leidenschaft
Ein Nachmittag voller Poesie aus dem Herzen in die Herzen,
in das Land der Utopie.
Es wird ein Bogen gespannt von den Eigenheiten der Liebe über die Verrücktheiten dieser Gesellschaft, die Stärken der Frauen und die Liebe zu sich selbst. In Alltag, mit all seinen Herausforderungen, fällt es manchmal schwer zu erkennen, was uns glücklich macht oder uns am Herzen liegt. Was bewegt uns? Was ärgert und was belebt uns? All das tragen die beiden jungen Lyrikerinnen in einem wechsel-seitigen Dialog zusammen und lassen die Zuhörer:innen daran teil haben.
RAJWA geboren in Mosul im Irak, wuchs in Zeiten von Flucht und Ziellosigkeit auf. Trotz dieser Herausforderungen blieb sie stets hoff-nungsvoll, eines Tages in Frieden und Freiheit leben zu können – das Schreiben begleitete sie dabei stets. JUDITH-MARIA geboren in Dresden, begann früh, ihre Erlebnisse und Gefühle in Gedichten festzuhalten. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, ihre Poesie zu nutzen, um Gefühle wie Liebe, Selbstvertrauen, Freiheit und den Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben auszudrücken. Auch mit Themen von sozialer Ungerechtigkeit, Flucht, Verlust und Zweifel setzen sie sich auseinander und geben diesen Gefühlen eine Stimme.
Eintritt: 6,- | 4,- Euro ermäßigt
21.01. Guten Morgen, ihr Schönen. Die Unbeugsamen 2
Dienstag | 17:00 bis 19:00 Uhr
FILM & GESPRÄCH mit ´89er Aktivistinnen
DOK-Film; 2024, 104 min., Regie: Torsten Körner
„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!“
Das Zitat der DDR-Künstlerin und Regimekritikerin Annemirl Bauer steht am Ende des Dokumentarfilms „Die Unbeugsamen“. Im Fokus dieses DOK-Films: Frauen der DDR, unterschiedliche Lebensgeschichten öffentlich bekannter Gesichter – aber auch „ganz normaler“ DDR-Bürgerinnen. Im Vergleich zum Westen propagierte der Osten vollständige Gleichberechtigung. Und Ja, es gab Kindergartenplätze, Vollzeit arbeitende Mütter, die materiell unabhängig waren… Einer wahrhaftig verwirklichten Gleichberechtigung der Geschlechter entsprach das System DDR aber (ganz und gar) nicht. Genau diese Nuancen erzählt der Film über Interviews und Archivbilder: 15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch in der DDR trotz staatlich verordneter Gleichberechtigung patriarchale Strukturen existierten. Der Film spiegelt die beeindruckenden Lebensleistungen ostdeutscher Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit berührend fesselnd wider.
Mit dabei: Schlagzeugerin Tina Powileit, die Schauspielerin Katrin Sass, die Leipziger Malerin Doris Ziegler, die Friedensaktivistin Ulrike Poppe, die Erfurter Künstlerin Gabriele Stötzer, die Metallurgin Katrin Seyfarth, Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger sowie Brunhilde Hanke, langjährige Oberbürgermeisterin von Potsdam, die Landwirtin und „Heldin der Arbeit“ Solveig Leo, DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, Historikerin und Publizistin Annette Leo, Verhaltensbiologin Marina Grasse, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, die Zahnarzt-helferin Kerstin Bienert und die Tochter und Nachlass-Verwalterin der Malerin Annemirl Bauer, Amrei Bauer. Die Frauen sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter; erzählen von eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkommen konnten. Eine cineastische Reise in ein Gestern, das ins Heute wirkt.
Im Anschluss laden wir ein zum Gespräch: Mit CHRISTIANE EISLER; 1989 freischaffende Dipl.-Fotografin, 1990 Gründung der Fotoagentur „transit Leipzig”; sie setzte sich vor 1989 mit Themen wie „Mädchen im Jugendwerkhof“ und „Punk in der DDR“ kreativ künstlerisch & politisch positioniert auseinander; CHRISTINE RIETZKE u.a. vom „Offenen Feministischen DemokratieArchiv“, seit 1983 engagiert in der nichtstaatlichen Umweltbewegung.
Ort: Kinobar „Prager Frühling“ im Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt für Schwerbehinderte, in Ausbildung (Schule/Studium) und Leipzig-Pass-Inhaber:innen
Eine Veranstaltung der Kinobar „Prager Frühling“ in Kooperation mit der Frauenkultur Leipzig
23.01. 25 Jahre Kalligraphie in der Frauenkultur
Donnerstag | 19:00 bis 21:00 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Vor 25 Jahren trafen sich zum ersten Mal Kalligraphie interessierte Frauen, um unter der Leitung der Grafikerin und Hochschuldozentin Renate Reitz-Schiwek kreativ zu kalligraphieren. Dass eine Kalligraphie-Interessengruppe für so viele Jahre in der Frauenkultur Leipzig ein stets offenes künstlerisch kreatives Domizil bezogen hatte – das konnte natürlich damals keine der Kalligräphinnen ahnen – von denen heute noch drei aktiv kalligraphisch in der Frauenkultur dabei sind. Für alle sehr schmerzhaft war der krankheitsbedingte Wegzug von Renate Reitz-Schiwek. Es war ein harter Bruch – aber die meisten der Gruppe arbeitete „aus sich heraus“ regelmäßig kalligrafisch weiter – als Kalligraphie-Gruppe Renate Reitz-Schiwek. Neben verschiedenen Projektbeteiligungen ist es heute ihre siebente Ausstellung mit einer Auswahl ihrer kalligraphischen Kreativ-Werke der letzten Jahre.
Musikalisch wird die Ausstellung eröffnet von RONJA KLIEM, Flöte und EMIL ZEDELIUS, Klavier.
Beide bereiten gerade ihr Programm für „Jugend musiziert“ vor.
Eintritt: frei
30.01. Schwanger in der Wendezeit
Donnerstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
Vortrag & Zeitzeuginnen-Gespräch
Mit HANNAH KLITZKE und IDA-LIA SALOMON
Im Jahr 1989 wurden in der DDR 163.000 Kinder geboren, 1990 nur noch 71.000. Welchen Schwierigkeiten die Frauen in den Nachwehen der friedlichen Revolution begegnen würden, konnten sie nicht ahnen. Wer sind diese Frauen jetzt und was hat die politische Situation für einen Einfluss auf das Leben von Frauen und den Geburtenrückgang, auch noch heutzutage? Für einen Dokumentarfilm haben die beiden Leipziger Künstlerinnen Hannah Klitzke und Ida-Lia Salomon viele Frauen zu dem Thema interviewt und weiteres Material gesammelt. Der Dokumentarfilm soll im Jahr 2026 fertiggestellt werden.
HANNAH KLITZKE und IDA-LIA SALOMON, die beiden Autorinnen des Projekts, sind zwei junge Künstlerinnen aus Leipzig. In ihrem „Klamauk Kollektiv“ beschäftigen sie sich vor allem mit politischen Themen und probieren eine Brücke zur Kunst zu schlagen.
Eintritt nach Selbsteinschätzung
Februar 2025
01.02. Vocal Painting, Circlesongs & Improvisation
Samstag | 14:30 bis 17:30 Uhr
GESANGSWORKSHOP
Mit AURELIA
Erfahre, welche vokalen Improvisationsformen sich hinter den Begriffen verbergen und tauche ein in einen vielstimmigen Klangfluss. Der Workshop bietet eine Einführung in Vocal Painting – dem Entstehen-Lassen von Musik aus dem Moment heraus. Geübt wird ein spielerischer Umgang mit der eigenen Stimme, zum Beispiel durch Experimente mit Kreissongs und mit Live-Arrangements. Die Harfenistin und Sängerin AURELIA wird ihr Wissen über Formen der Vokalimprovisation weitergeben, das sie von internationalen Pionier:innen wie u.a. Rhiannon (USA), Joey Blake (USA), Merel Martens (BL) und Merzi Rajala (FI) gelernt hat. Für Alle, die neugierig geworden sind:
Jede Stimme ist willkommen. Eine Vorausbildung ist nicht erforderlich.
Teilnahmegebühr: 55,- mit Musikerinnen-Soli || 45,- | 35,- Euro ermäßigt
02.02. AURELIA. Rays of light. Strahlen des Lichts.
Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr
KONZERT
Die Harfenistin und Sängerin AURELIA bricht mit ihren Kompositionen für rhythmische Harfe und Gesang die Klischees um dieses Instrument – und stellt die Harfe in ein neues Universum. Mit ihrer warmen Stimme und ihrem virtuosen Harfenspiel erklingen Jazz- und Popsongs auf einzigartige Weise – und ihre berührenden Eigen-Kompositionen nehmen das Publikum mit in einen Fluss faszinierender Klänge.
Die Musikerin trat auf bei Konzerten und Festivals in vielen verschiedenen Ländern. Im Alter von 5 Jahren begann sie mit dem Harfenspiel, gab schon in jungen Jahren Konzerte und gewann Wettbewerbe. Sie studierte Harfe und Musikpädagogik an den Musikhochschulen in Freiburg, Helsinki (FI) und Aalborg (DK). Heute lebt und arbeitet sie in Aalborg, hat dort ihr neues Album „Rays of Light“ aufgenommen und ist damit auf Tournee.
Eintritt: 14,- Euro mit Musikerinnen-Soli | 12,- | 8,- Euro ermäßigt
06.02. Deutsche Einheit ohne Gleichberechtigung?
Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
VORTRAG UND DISKUSSION
Zur Diskussion um den Schwangerschaftsabbruch 1990 – 1995
mit Prof. Dr. ULRIKE LEMBKE, Freie Rechtswissenschaftlerin, Berlin
Im Jahr 1989 hatte die Bundesrepublik ein markantes Modernisierungsdefizit: in Fragen von Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit lag sie hinter anderen westeuropäischen Staaten deutlich zurück. Der Prozess der Deutschen Einheit wäre eine Chance gewesen, nicht nur Demokratie und Rechtsstaat in den Osten zu bringen, sondern auch mehr Gleichberechtigung in den Westen. Über entsprechende Forderungen der ostdeutschen wie westdeutschen Frauenbewegungen wurde aber hinweggegangen.
Ein Thema wurde allerdings intensiv und sehr kontrovers diskutiert: die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs. In der DDR galt seit 1972 eine Fristenregelung, in der BRD seit 1976 eine verwirrende Indikationenregelung, die erheblich unter Druck stand (Prozess von Memmingen). In beiden deutschen Staaten war die Mehrheit der Bevölkerung für eine Fristenregelung. Zum Erstaunen westdeutscher Politiker äußerten sich auch ostdeutsche Männer, Ost-CDU-Mitglieder und kirchliche Kreise entsprechend. Die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs wurde schließlich – als einzige frauenpolitische Frage – in den Einigungsvertrag aufgenommen und führte zu einigen Gegenstimmen im Bundestag.
Doch dann nahm die gesamte Debatte eine andere Wende. In wenigen Jahren wurden nicht nur die DDR-Fristenregelung und der gesamtdeutsche Kompromiss vom 26. Juni 1992 für verfassungswidrig erklärt. Anhand des Schwangerschaftsabbruchs wurden sämtliche DDR-Gleichstellungspolitiken, aber auch alle Forderungen der ostdeutschen Frauenbewegung als DDR-Unrecht abgetan. Die alte Bundesrepublik konnte so ihr Gleichstellungsdefizit bis ins 21. Jahrhundert retten. Und in Ostdeutschland wurde das sozialistische Patriarchat durch ein kapitalistisches abgelöst.
Heute sind Gleichstellungspolitiken und Geschlechtergerechtigkeit wieder unter enormem Druck von rechts außen bis in die Mitte demokratischer Parteien. Die Erinnerung an intensive politische Kämpfe kann vielleicht auch für die Gegenwart helfen. Immerhin ist die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs wieder aktuelles politisches Thema.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
08.02. Thaiboxen. Ein Weg zur Selbstverteidigung
Samstag | 11:00 bis 14:00 Uhr
WORKSHOP für FLINTA*
Workshop-Sprachen: englisch, deutsch, arabisch
Leitung: ASEEL, u.a. zertifizierte Trainerin für Thaiboxen
Gestartet wird mit einer theoretischen Einführung in Grundbegriffe und Geschichte, mit dem gemeinsamen Üben von Grundstellungen und -bewegungen. Danach erfolgt die praktische Umsetzung der Übungen durch Nachstellung von realen bedrohlichen Situationen.
bq. „Thaiboxen kann ein Weg von Vielen sein, um sich als Frau in einer männerdominierten Gesellschaft zu behaupten. Ich heiße Aseel und bin Thaiboxmeisterin aus dem Irak. Diese Sportart hat mir persönlich geholfen, meine Stimme zu finden. Sie half mir, eine starke und selbstbewusste Persönlichkeit zu entwickeln, um die Angst abzubauen, meine Wünsche und Bedürfnisse gewaltfrei zu verteidigen. Das Thaiboxen gab mir den Mut, ICH zu sein und deshalb möchte ich euch diese Sportart näherbringen und mit euch diese Erfahrung teilen.”
Anmeldung erforderlich bitte bis zum 07.02.2025.
Teilnahme-Gebühr: 15,- | 9,- Euro ermäßigt
09.02. Singen bei uns
Sonntag | 15:00 bis 17:00 Uhr
OFFENES CHOR-PROJEKT
Der Chor „Singen bei uns“ lädt ein zum gemeinsamen Singen…
mit der Chorleiterin SANDRA HAVENSTEIN, Musikerin & Musikpädagogin.
Das Chorprogramm spannt einen Bogen von berührenden Liedern bis zu mitreißenden Songs…
Nächster Termin: 16.03.2025
11.02. … rund um das Thema „Grad der Behinderung“
Dienstag | 15:30 bis 16:30 Uhr
KOSTENLOSE RECHTSBERATUNG
mit der Rechtsanwältin ANNA VORWERG
Bei bestehenden Krankheiten und Behinderungen an der Teilhabe im Alltags- oder Erwerbsleben kann es sinnvoll sein, beim Versorgungsamt die Feststellung eines sogenannten „Grades der Behinderung“ zu beantragen. In der Beratung können Unsicherheiten bei der Antragstellung genommen und hilfreiche Tipps gegeben werden.
Anmeldung bis zum 10.02.2025 erforderlich!
15.02. Personal Essay
Samstag | 11:00 bis 17:00 Uhr
SCHREIBWORKSHOP
Mit DR. phil. AMELIE MAHLSTEDT
„Das schlechte Gedächtnis hat auch sein Gutes. (…) Meine Eindrücke sind jedes Mal wieder erfreulich neu und frisch, wenn ich an einen Ort komme, wo ich schon gewesen bin.“ (Montaigne).
Die Teilnehmer:innen lernen den ‘Personal Essay’ als Format des Schreibens kennen, das autobiografisches Erzählen mit dem nötigen Quäntchen Humor und (kritischer) Gesellschaftsanalyse verknüpft. Ausgehend von autobiografischen Beobachtungen und Gedanken reflektieren die Schreibenden über sich selbst und das eigene (Er-)Leben, in einer Art Selbstgespräch, das immer auch dialektisch ist. Geeignet für alle, die bereit sind, sich auch mit den eigenen Schwächen zu konfrontieren und damit den Blick auf das allgemein Menschliche zu öffnen.
DR. phil. AMELIE MAHLSTEDT, geb. 1976, Sprachwissenschaftlerin, freie Autorin und zertifizierte Leiterin für Schreibwerkstätten, Kreatives Schreiben und Biographie-Arbeit auf der Grundlage der Integrativen Poesie- und Bibliotherapie (EAG-FPI) | Anmeldung bis zum 14.02.2025. Maximal 10 Teilnehmer:innen.
Teilnahmegebühr: 45,- | 40,- Euro ermäßigt.
16.02. Schrankenlos durch die Welt
Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr
VORTRAG & GESPRÄCH
Mit ZULIA FERNÀNDEZ MARRERO
Zulia Fernàndez Marrero erzählt über ihre Erfahrungen, die sie auf einer zweijährigen Weltreise gemacht hat. Sie möchte Frauen ohne Begleitung zum Reisen motivieren. Dafür hat sie jede Menge lebensfrohe Erlebnissen, Fotos und praktische Tipps zu Themen wie Zahlungsmitteln, Internet, Unterkunft, Kommunikation, Transport, Gepäck und Reisevorbereitungen, die sie Zuhörenden mit auf den Weg geben möchte.
ZULIA FERNÀNDEZ MARRERO, gebürtige Kubanerin mit Leipzig als Wahlheimat, Lehrerin für Geographie, DaZ und Spanisch.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung.
20.02. Freiheit in Briefen. Zwei Autorinnen im Dialog
Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
LESUNG & GESPRÄCH
Mit YIRGALEM FISSEHA MEBRAHTU & Dr. TANJA KINKEL
In einem persönlichen und bewegenden Briefwechsel teilen zwei Schriftstellerinnen aus Eritrea und Deutschland ihre Erfahrungen über das Schreiben in unterschiedlichen Welten. Was bedeutet Freiheit in einer von Zensur und Unterdrückung geprägten Diktatur? Was bedeutet Freiheit in einer globalen Pandemie? Behutsam und doch eindrücklich tauschen sich hier zwei engagierte Frauen aus über Sprache und das Nicht-Sprechen-Können, über Heimat und Exil, Alltägliches und Persönliches. Entstanden ist ein Mosaik aus Erinnerungen und Einblicken in politische und gesellschaftliche Zustände. Yirgalem Fisseha Mebrahtu wurde aufgrund ihrer kritischen Arbeit in Eritrea inhaftiert und gefoltert. Sie beschreibt Folgen von Zensur und Verfolgung, den Kampf um Meinungsfreiheit und die Herausforderungen des Exils. Tanja Kinkel reflektiert über Freiheit in demokratischen Gesellschaften und die Verantwortung, diese zu schützen und weiterzuentwickeln. Die Autorinnen laden im Anschluss an die Lesung ein, gemeinsam über die Rolle von Schriftstellerinnen* und Aktivistinnen* beim Aufbau globaler Solidarität nachzudenken. Im Fokus stehen Geschichten von FLINTA in Krisengebieten und die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit im Kampf für Frieden und Menschenrechte.
YIRGALEM FISSEHA MEBRAHTU, geboren 1981 in Eritrea, Autorin und Lyrikerin; Mitbegründerin des Literary Club of Adikhey. Sie arbeitete als Moderatorin bei Radio Bana, bis sie 2009 inhaftiert wurde. Nach jahrelanger Haft lebt sie seit 2018 als Stipendiatin des PEN Writers in Exile-Programms in München. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. den Freedom of Speech and Expression Award und den Georg-Elser-Preis 2023. Dr. TANJA KINKEL, geboren 1969 in Bamberg, Autorin und Schriftstellerin. Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie ist Mitglied des Deutschen PEN, Präsidentin der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft und engagiert sich unter anderem als Schirmherrin des Bundesverbandes Kinderhospiz. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation „Brot und Bücher e.V.“.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
21.02. Soziokratie, Superblocks und eine inklusive geschlechtergerechte Stadt
Freitag | 19:00 bis 21:00 Uhr
VORTRAG & GESPRÄCH
mit SANJA LIEBERMANN
„I’ll tell you what freedom is to me: no fear. I mean really, no fear!“ – Nina Simone
NINA SIMONE – geboren am 21. Februar 1933 in North Carolina – war US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin, Pianistin, Songschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin. Anlässlich ihres Geburtstages zeigt Sanja Liebermann, wie wir inspiriert von Kunst und der universellen Idee von Freiheit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft praktische Aktionen in unseren Nachbarschaften gestalten können. Wir wollen ihre Vision von Freiheit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft feiern. Mit ihrer Musik und ihrem unermüdlichen Einsatz für die Rechte von Bürger:innen hat Nina Simone die Welt inspiriert – und genau das wollen wir aufgreifen.
Lasst uns gemeinsam über die Zukunft unserer Stadt und Nachbarschaften nachdenken: Wie schaffen wir gerechte, lebenswerte Räume, die Vielfalt und Zusammenhalt fördern? Im Mittelpunkt des Abends stehen Antworten auf diese Fragen:
• Soziokratie – für echte Teilhabe: Wie können wir Entscheidungen treffen, bei denen jede Stimme zählt?
Mit Kreismoderation und Konsensprinzip wird gezeigt, wie Gemeinschaft wirklich gestärkt wird.
• Superblocks und inklusive gendergerechte Stadtentwicklung: Welche Visionen braucht es, um Nachbarschaften
zu schaffen, die Freiheit und Vielfalt atmen?
• Die Turnhalle Teichstraße als aktuell verhandelter Ort der Zukunft: Gemeinsam sammeln wir Ideen,
wie Nachbarschaft und Gemeinschaft vor Ort gestärkt werden können.
Abgerundet wird der Abend durch musikalische Highlights, interaktive Übungen und einen offenen Raum für Austausch. Lasst uns gemeinsam träumen, planen und handeln – für eine gerechtere Zukunft. Kommt vorbei, macht mit und lasst euch inspirieren!
SANJA LIEBERMANN – Referentin für Unternehmens- und Bildungsberatung, Demokratiepädagogik, Schulentwicklung und Transformation. Sie mischt mit u.a. beim Soziokratie-Zentrum Leipzig, den SUPERBLOCKS und Roter Stern Leipzig
Eintritt nach Selbsteinschätzung
23.02. Jodeln von Alperer bis Zäuerli
Sonntag | 10:00 bis 17:00 Uhr
WORKSHOP
Mit URSULA HÄSE, Vokalistin, Atem- und Stimmlehrerin, Complete Vocal Technique Teacher
Jodeln – dieses ursprüngliche Tönen, Juchzen, Rufen und Singen auf vokalreichen Silbenverbindungen – ermöglicht einen besonders kraftvollen und körperlichen Zugang zur Stimme. Wahrnehmungs-, Atem- und Körperübungen bilden die Basis unserer stimmlichen Erkundungen. Wunderschöne Appenzeller Zäuerlis, österreichische Gurglschnalzer, kraftvolle Muotathaler Natur-juuze und viele mehr laden ein, die eigene Stimme in ihrer ganzen Klangvielfalt und im mehrstimmigen Zusammenklang zu erfahren. Gemeinsames Jodeln ist ein verbindendes und beglückendes Erlebnis!
URSULA HÄSE deutsch-schweizerische Vokalistin und Elektronikmusikerin; Ausbildung zur Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin; Ihre musikalische Bildung beginnt mit den Schweizer Volksliedern der Mutter; es folgen Unterricht am Klavier; Tenorsaxofon und Querflöte; doch die Stimme wird das bevorzugte Instrument. Anmeldung erforderlich bis 20.02.2025
Kursgebühr: 125,- | 105,- Euro ermäßigt