Lesungen, Vorträge & Filme

Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.

November 2024

07.11. Stärker als Wut. Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht.

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

LESUNG & DISKUSSION
Mit STEFANIE LOHAUS

Der Feminismus ist die erfolgreichste soziale Bewegung in der Geschichte. Dieses Buch betrachtet seine vielfältige Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus deutscher Perspektive. Es setzt eine bedeutende, eine notwendige Wegmarke für alle, die sich dem Kampf um Freiheit und Gleichheit und Gerechtigkeit verschrieben haben, für alle, die fragen: woher kommt, wohin geht der Feminismus? Was ist erreicht, was muss weiter erstritten werden?

STEFANIE LOHAUS, geboren 1978, ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin des feministischen Missy Magazine. Seit 2022 ist sie Teil des Leitungsteams der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF Berlin), eines Forschungs- und Beratungsinstituts für mehr Frauen und Vielfalt in Verantwortungspositionen, und leitet in diesem Rahmen das gesellschaftliche Bündnis »Gemeinsam gegen Sexismus«. Sie schreibt regelmäßig für die Kolumne »10nach8« auf ZEIT ONLINE und hat unter anderem für die FAZ, FAS und Vice Beiträge verfasst. Als Interviewpartnerin ist sie regelmäßig im Deutschlandfunk, dem WDR, bei »hart aber fair« oder der »3sat Kulturzeit« zu Gast.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

10.11. Den Toten ehrendes Gedenken und Mahnung für heute

Sonntag | 15:00 bis 15:30 Uhr

MAHNWACHE an den Stolpersteinen

Die Initiativgruppe “Mahnwache und Stolpersteine putzen” veranstaltet diese Aktion anlässlich der Pogromnacht; alljährlich beteiligt sich die Frauenkultur an den folgenden drei Standorten und lädt alle Interessierten ein, mit dazuzukommen:

Eisenbahnstr. 97: Stolperstein für die Malerin Sofie Schneider. Sie wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert.

Neustädter Str. 13: Fanny Chaja Mann. Sie stirbt während der „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938 noch auf dem Leipziger Bahnhof.

Kochstraße 56: Die Schwestern Erika, Genia und Renate Landwirth sterben nach Abschiebung und Deportation ihrer Eltern in Krakau und Auschwitz im Alter von 2 bis 14 Jahren.

12.11. Frühneuzeitliche Hexenverfolgungen und die Herausforderungen gesellschaftlichen Wandels

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION
Mit Dr. KATRIN MOELLER

Die Hexenprozesse und Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit (ca. 1570-1700) haben häufig weniger mit Magie, Heilwissen und FrauenPower zu tun, sondern sehr viel mehr mit Toleranz, Nachbarschaftskonflikten und gesellschaftlichen Stimmungen. Der Hexenglaube war in der Frühen Neuzeit etwas Neues, die Verfolgung über Strafrechtsprozesse ebenso. Wie kam es dazu, dass eine ganze Gesellschaft plötzlich anfing an die Existenz von Hexen zu glauben und sie so intensiv zu verfolgen, dass in Deutschland geschätzt 40.000 Menschen aus heutiger Sicht völlig unschuldig hingerichtet wurden? Der Vortrag versucht an Einzelschicksalen und allgemeinen Entwicklungen aufzuzeigen, wie sich eine Gesellschaft im Wandel völlig verrannte.

Dr. KATRIN MOELLER, geb. 1967, Fachschulausbildung, Berufstätigkeit als Erzieherin, Mutter von drei Kindern, 1991-1997 Magister-studium Geschichte, Erziehungswissenschaften, Soziologie Uni Rostock mit Schwerpunkt: frühneuzeitliche Sozialgeschichte, mecklenburgische Landesgeschichte. 2002 Dissertation zur Hexenverfolgung im Mecklenburg der Frühen Neuzeit. Seit 2002 wiss. Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, momentan auch Leiterin des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalt und Co-Applicant von NFDI4Memory.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

14.11. Feministisch streiten 2 – Texte zu Bewegung und transnationalen Kämpfen

Donnerstag | 19:00 bis 22:00 Uhr

LESUNG & DISKUSSIONSRUNDE
Mit KOSCHKA LINKERHAND

Koschka Linkerhand berührt mit Feministisch streiten 2 ein Thema, das gegenwärtig als fast existenziell bewertet werden muss. Die meisten Personen, die sich selbst als feministisch handelnd verstehen, werden in den vergangenen Monaten in den unterschiedlichsten öffentlichen Situationen tiefe Differenzen zwischen feministischen Gruppen erfahren haben. Dabei zeigen die letzten Wahlergebnisse, wie wichtig feministische Bündnisse gegen Gewalt und antifeministische Entwicklungen in der Gesellschaft sind. Ein Feminismus, der die Verhältnisse umwälzen will, muss also transnational denken und handeln. Wie kommen wir aus unseren begrenzten Nischen heraus? Wie können wir uns feministisch aufeinander beziehen und organisieren? Welche sozialen Bewegungen eignen sich als Vorbilder? Und: Wer sind „wir“ überhaupt?

Aus diesen Gründen möchten wir alle Personen & Initiativen, die wie wir an einer #starken diversen feministischen aktiven Bewegung in Leipzig# und an einem #offenen sachlich feministischen Austausch# interessiert sind – zur Autorinnen-Lesung „Feministisch streiten 2“ und nachfolgender Gesprächsrunde mit Koschka Linkerhand in die Frauenkultur Leipzig einladen.

KOSCHKA LINKERHAND studierte Germanistik & Philosophie an der Uni Leipzig; u.a. freie feministische Journalistin, Autorin & Herausgeberin, Veröffentlichungen u.a. 2018 Sammelband „Feministisch streiten – Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen“; 2022 „Um mein Leben“ Biografischer Bericht der jesidischen Lesbe Azadiya H.; September 2024 „Feministisch streiten 2 – Texte zu Bewegung und transnationalen Kämpfen“ | Querverlag.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

19.11. Schwarzer Feminismus & Intersektionalität

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & GESPRÄCH
Mit JENABA SAMURA

Schwarze Feminist*innen waren schon immer in der ersten Reihe anti-rassistischer und feministischer Kämpfe zu finden. Vor allem Schwarze queere sowie trans Frauen trugen maßgeblich zu politischen und sozialen Errungenschaften bei. Im Vortrag wird das theoretische Konzept „Intersektionalität“ betrachtet sowie die damit zusammenhängende Geschichte des Schwarzen Feminismus. Nach einem Input wird es Raum für Fragen und Diskussion geben.

JENABA SAMURA, studierte Gender- und Postcolonial Studies in Göttingen und London; sie ist freie Autorin, Bildungsreferentin, Podcast Host und Moderatorin. Ihre Schwerpunktthemen sind Koloniale Konstruktionen von Geschlecht und Sexualität sowie Effekte von Rassismus auf mentale Gesundheit. Als Promovendin der Literaturwissenschaften forscht sie aktuell im Projekt “Schwarze Narrative transkultureller Aneignung” zu Imaginationen eines Schwarzen Europas. Ihre Texte sind u.a. in der Anthologie “Schwarz wird großgeschrieben” sowie im Missy Magazine zu lesen.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

26.11. Protokolle einer Annäherung. Die empowernde Geschichte einer Loslösung.

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

AUTORINNEN-LESUNG
Mit ANNE KORTH

In ihrem herausragenden Debütroman geht Anne Korth der Frage nach, ob ihre Protagonistin nach einer erlebten Gewalterfahrung wieder in eine Gegenwart zurückfinden kann, in der die Liebe nicht mehr Ort einer möglichen Bedrohung ist und ein Schatten eben nur dieser dunkle Bereich neben dem eigenen Körper, wenn er im Licht steht.

Marie verbringt die Semesterferien mit ihrer besten Freundin. In der Bibliothek trifft sie Robert, den sie mehrere Tage beobachtet, bevor sie ihm ihre Handynummer in den Fahrradkorb legt. Robert meldet sich, doch über der sich entwickelnden Liebe liegt ein Schatten, der Marie verfolgt, der vorbeihuscht, der kommt, um sie zu holen. Marie erzählt Robert von ihrer vorangegangenen Beziehung zu K. und dem Übergriff. Wenn sie Robert küsst, kommt ihr K. in den Sinn. Und da ist noch jemand anwesend, anfangs geisterhaft, körperlos: ein Ich, das sich selbst als Erzählerin der Geschichte von Marie bekannt macht und den Verlauf der Liebesgeschichte des jungen Paares in protokollartigen Episoden schildert.

ANNE KORTH, geboren 1994, lebt in einem Dorf bei Köln; studierte Philosophie, Germanistik, Literarisches Schreiben sowie Sprachkunst in Potsdam, Leipzig und Wien.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

Dezember 2024

01.12. Wo sind die „Chormädchen“? Eine Geschichte zwischen Ungerechtigkeit und Erfolg

Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr

VORTRAG & GESANG
Mit MATHILDE SANCHEZ

Am ersten Advent laden wir ein zu Tee und Keksen und einem inspirierenden Vortrag. Mathilde Sanchez betrachtet die Geschichte von Mädchen-Chören im Vergleich zu bekannten Knaben-Chören wie z.B. den Leipziger Thomanern – und hebt hervor, dass Mädchenchöre, trotz Ungerechtigkeiten im Vergleich zu bekannten Knabenchören wie den Leipziger Thomanern, ihre eigene Erfolgsgeschichte schreiben. Hörbeispiele von Mädchenchören spiegeln diesen Kontext sinnlich und sehr eindrücklich. Mädchen und Eltern sind besonders eingeladen, einen empowernden Nachmittag zu erleben, der zeigt, wie Mädchenchöre junge Sängerinnen auf ihrem musikalischen Weg stärken. Auch Chorbegeisterte und Interessierte sind herzlich willkommen!

MATHILDE SANCHEZ wurde in Aixen-Provence, Frankreich, geboren. Am Institut für Politikwissenschaft ihrer Heimatstadt hat sie ein Masterstudium in Politikwissenschaft und ein weiteres in Management von Kulturprojekten und -einrichtungen absolviert. Sie sammelte Erfahrung bei Chorfestivals und -verbänden in ganz Europa und hat gerade ihr erstes Buch veröffentlicht: „Vom Chormädchen zur Profisängerin: Ideen zur Sammlung von Fördermitteln für deutsche Mädchenchöre“
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt