Lesungen, Vorträge & Filme

Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.

Dezember 2023

07.12. Digitale Gewalt: Wen betrifft sie und wie geht Politik damit um?

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION
mit ANNE ROTH

Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt finden durch die Digitalisierung unseres Alltags zunehmend auch ‘online’ statt. Social Media, Messenger Apps und Smart-Homes bieten neue Angriffsflächen für Täter und stellen damit eine Gefahr für Betroffene dar. Zu häufig wird diese Gewalt nicht ernst genommen oder als ein rein individuelles Problem verkannt. Wie die aktuelle Lage aussieht und was politische Lösungen sein könnten, erläutert Anne Roth in ihrem Vortrag.

ANNE ROTH ist Referentin für Netzpolitik der Linksfraktion im Bundestag. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit digitaler Gewalt und darüber hinaus mit Überwachung, Sicherheitsbehörden und feministischer Netzpolitik.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

14.12. Zu Helke Misselwitz’ Filmen nach 1990.

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION
Zum Unsichtbarmachen künstlerischer Kontinuität.

Mit THERESE KOPPE
freie Regisseurin und Autorin für dokumentarische Formen

„Welche Erzählungen und Erfahrungen schreiben sich seit 1990 in den Filmen von ostdeutschen Filmemacherinnen fort? Und welche Formen der Aufmerksamkeit werden ihnen geschenkt?“ Diese Fragen beschäftigen Therese Koppe in ihrem Beitrag Das Unsichtbarmachen künstlerischer Kontinuität — Gedanken zu Helke Misselwitz’ Filmen nach 1990 für den Sammelband Was Wir Filmten. Filme von ostdeutschen Regisseurinnen nach 1990 (2020, Bertz & Fischer Verlag).

In ihrem Vortrag skizziert Therese Koppe entlang Misselwitz’ ersten beiden Spielfilmen nach 1989 „Herzsprung“ (1992) und „Engelchen“ (1996) Gedanken und Beobachtungen zu Fragen der Repräsentation, Erinnerung und Archivarbeit, die sie als ostdeutsche Filmemacherin einer Nachwendegeneration bewegen. Therese Koppe freut sich über einen gemeinsamen Wissens- und Gedankenaustausch.
Weitere Infos zum Sammelband: https://frauenfilmfest.com/festinfo/shop/produkt/was-wir-filmten/.

THERESE KOPPE lebt und arbeitet als freie Regisseurin und Autorin für dokumentarische Formen in Berlin. Neben ihrer filmischen Arbeit unterrichtet Therese Koppe als Dozentin und ist in der Filmbildung aktiv, u.a. für Dokumentarfilm Theorie und Praxis, zuletzt an der London Southbank University.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

Januar 2024

14.01. Vergessen, verdrängt, verunmöglicht. Repräsentation, Rezeption und Werke von FLINTA*-Philosophinnen*

Sonntag | 16:00 bis 15:30 Uhr

VORTRAG im Rahmen der Ausstellung Philosophi*A

In der Philosophiegeschichte sind FLINTA* (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, non-binäre, trans* und agender und weitere Personen) nicht nur unterrepräsentiert, sondern ihre Werke wurden nicht ausreichend beachtet, gewürdigt und zitiert und somit außerhalb des sog. Kanons gedrängt. In manchen Fällen wurden ihre Arbeiten sogar bewusst zerstört oder gestohlen. Auch ein Blick auf das wissenschaft-liche Personal im Studienfach Philosophie an Universitäten in Europa zeigt, dass dieses größtenteils aus weißen cis-Männern besteht. Feministische Philosophie wird dabei überwiegend nicht regulär in Lehrveranstaltungen integriert, sondern als ein gesondertes Thema behandelt, was es nach wie vor selten in die Vorlesungsverzeichnisse schafft.

In dem Vortrag werden einer intersektionalen Perspektive die Hintergründe und der aktuelle Stand zur Verdrängung von FLINTA* in der Philosophie(geschichte) beleuchtet. Zudem wird die Bedeutung feministischer Philosophie für die (De)konstruktion von Männlichkeits- und Weiblichkeitskonzepten erörtert und nicht zuletzt wird auch auf die in der Ausstellung gewürdigten Philosoph*innen eingegangen.

CAROLIN EIRICH hat nach zwei Ausbildungen (Fremdsprachenkorrespondenz und Heilerziehungspflege) an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der University of Sydney Kulturwissenschaften und Gender Studies studiert. Anschließend hat sie im Bereich kulturelle und politische Bildung und als Lehrkraft für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Geflüchteten-, Integrations- und Elternkursen gear-beitet. Seit 2020 lehr Carolin Eirich am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) der HU Berlin.