Lesungen, Vorträge & Filme

Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.

Mai 2024

23.05. Klassismus überwinden. Wege in eine sozial gerechte Gesellschaft

Donnerstag | 19:00 bis 21:00 Uhr

LESUNG & GESPRÄCH

Mit FRANCIS SEECK

Die Armutsquote in Deutschland ist auf einem neuen Höchststand und angesichts der steigenden Lebensmittelpreise, der sprunghaft angestiegenen Zahl der Menschen, die die Lebensmittel-Angebote der Tafeln nutzen müssen und des eklatanten Mangels an bezahlbarem Wohnraum zeigt sich die Klassengesellschaft, in der wir leben, wie unter einem Brennglas. Eine sozial gerechte Gesellschaft lässt sich allerdings nur verwirklichen, wenn neben Klassismus auch andere Machtverhältnisse in den Blick genommen, wenn intersektionale Brücken geschlagen und Bündnisse geschmiedet werden.

In ihrem Buch zeigt Francis Seeck anhand einzelner Gruppen, Initiativen und Bewegungen, die bewusst antiklassistisch handeln, wie das gelingen kann. Wer wissen möchte, wie wir Klassismus nachhaltig entgegentreten können, welche Wege bereits gegangen wurden und welche noch erprobt werden, wer erfahren möchte, was jede einzelne Person ganz konkret unternehmen kann, um der Vision einer sozial gerechten Gesellschaft näherzukommen, wer sich von Vorbildern und wirkmächtigen Ideen inspirieren lassen möchte, um ins klassismuskritische Handeln zu kommen, der findet in dem Buch „Klassismus überwinden. Wege in eine sozial gerechte Gesellschaft“ handfeste Vorschläge und ungewöhnliche Denkanstöße.

FRANCIS SEECK, Professor*in für Soziale Arbeit | Schwerpunkt Demokratie- und Menschenrechtsbildung an der TH Nürnberg. Ihre Ar-beitsschwerpunkte sind u.a. politische Bildung und Menschenrechtsorientierte Soziale Arbeit. Sie arbeitet als Antidiskriminierungstrai-ner*in und gab 2020 gemeinsam mit Brigitte Theißl den Sammelband Solidarisch gegen Klassismus heraus.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

30.05. Verschoben! Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention.

Donnerstag | 19:00 bis 21:00 Uhr

Update: Verschoben – aus persönlichen Gründen der Referentin.

LESUNG & GESPRÄCH

Mit SUSANN ARNDT

Die AfD ist in Ostdeutschland auf dem Vormarsch. In Umfragen ist sie oftmals stärkste Partei – und liegt in einigen Bundesländern bei 30 Prozent. Doch das heißt: zwei Drittel der Ostdeutschen wählen nicht AfD. Susan Arndt gibt dieser medial wenig beachteten Mehrheit in ihrem sehr persönlichen Buch eine Stimme; zeigt, dass es auch ein anderes Ostdeutschland gibt und die AfD ein gesamtdeutsches Problem ist. Bei manchen Berichten kann der Eindruck entstehen, als wäre Ostdeutschland ganzheitlich von der AfD beeinflusst. Und tatsächlich ist es erschreckend, auf welch fruchtbaren Boden die AfD dort mit ihrer Propaganda trifft. Doch es führt kein zwangsläufiger Weg von ostdeutschen Frustrationen in die Arme einer rechtsradikalen Partei, die für Rassismus, Sexismus und Autokratie steht.

Susan Arndt erzählt ihre eigene Geschichte und zeigt, wie ein ostdeutscher Weg auch eine ganz andere Richtung nehmen konnte. Sie erzählt von ihren Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis, in dem populistische AfD-Sprechblasen fast alltäglich geworden sind – und berichtet von ihren Erfahrungen als Ostdeutsche seit 1989 und als Person, die gegen Rassismus und Sexismus kämpft. Sie macht Frustrationen verständlich, die durch westliche Überheblichkeit begünstigt wurden. Vor allem aber fragt sie, wie ein Miteinander gegen Diskriminierungen und Ausgrenzungen gestaltet werden kann. Vorgestellt wird ein Buch, das die Mitte gegen die AfD mobilisieren will – in Ostdeutschland und deutschlandweit.

SUSAN ARNDT studierte Anglistik, Germanistik und Afrika-Literaturwissenschaft in Berlin & London; promovierte an der HU Berlin mit einer Arbeit über Frauenliteratur in Nigeria; ist seit 2020 Professorin für Englische Literaturwissenschaft an der Uni Bayreuth. Sie forscht und publiziert zu britischer, afrikanischer und diasporischer Literatur; zu Sprache, Diskriminierung und Empowerment im theoretischen Umfeld der Gender Studies; zu Intersektionalität und Rassismus und arbeitet an einer Studie zu Weiß-Sein in der britischen Literaturgeschichte.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt