Lesungen, Vorträge & Filme

Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.

Juli 2025

27.07. Kamillenduft und Spucke im Haar. Kindheiten in einem Land, das es nicht mehr gibt.

Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr

LESUNG MIT MUSIK & GESPRÄCH
Mit REGINA & DETLEF VITZTHUM und die Musikerin KRISTIN BÖHM

„Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer,
die nicht mehr gilt.“ (Erich Kästner)

REGINA & DETLEF VITZTHUM, geboren 1945 und 1952, wollen ihre Kindheit nicht vergessen und erinnern sich. Erzählend skizzieren sie Ereignisse, die in ihnen Spuren hinterlassen haben. Wie riecht Kindheit, wie fühlt sie sich an? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede prägen ihre Biografien? Was für Geschichten verbergen sich in Gegenständen aus dieser Zeit?

REGINA & DETLEF VITZTHUM und die Musikerin KRISTIN BÖHM nehmen die Zuhörer und Zuhörerinnen mit auf ihre Inseln der Erinnerung und laden ein, dort zu verweilen, vielleicht sogar auf eine eigene Entdeckungsreise zu gehen.
Eintritt: 6,- | 4,- Euro ermäßigt

August 2025

07.08. Hexenverfolgungs-Theorien: Mythen und Fakten

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & GESPRÄCH
Mit DR. YELENA MAZOUR-MATUSEVICH

Für die Hexenverfolgung, die zum Ende des Mittelalters/Beginn der Frühen Neuzeit (1430 – 1750) stattfand, existieren verschiedene Theorien und unterschiedliche Ansätze, worin die Ursachen für diese Verfolgung begründet liegen. Der Vortrag versucht diese Theorien zu erfassen und zu hinterfragen.

Dr. Yelena Mazour-Matusevich, Professorin für Französisch an der University of Alaska Fairbanks; Spezialistin für spätmittelalterliches und frühneuzeitliches europäisches religiöses Denken. PhD in Interdisciplinary French and Religious Studies [1998 University of Illinois]; Doctorate in History [2018 École des hautes études en sciences sociales, Paris]; Autorin wissenschaftlichen Arbeiten sowie philosophische Essays; Präsidentin der International Jean Gerson Society
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

12.08. Das F-Wort. Eine feministische Sicht auf sogenannte Fehlgeburten

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

LESUNG & GESPRÄCH
Mit der Autorin CHRISTINE KOSCHMIEDER

Bei einem Drittel aller Frauen endet – meist in den ersten drei Monaten – eine Schwangerschaft mit einer sogenannten Fehlgeburt. Obwohl diese Erfahrung stark mit sozialen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Frausein und Mutterschaft verknüpft ist, wird sie im privaten und im öffentlichen Diskurs kaum besprochen. Christine Koschmieder untersucht die Gründe für diese Leerstelle und plädiert für eine feministische Befassung mit einem Thema, das alle angeht.

An diesem Abend stellt sie ihren Essay über Schuldgefühle und Scham, aktuelle reaktionäre Tendenzen in Politik und Gesellschaft und blinde Flecken im Kampf um Reproductive Rights vor. „Das F-Wort“ erschien als MaroHeft #18 mit Zeichnungen von Theresa Hügues im März 2025 im MaroVerlag.

CHRISTINE KOSCHMIEDER ist Autorin und Übersetzerin. Im Kanon Verlag erschienen zuletzt ihre Romane „Dry“, „Frühjahrskollektion“ sowie „Schambereich. Über Sex sprechen“. | christinekoschmieder.de
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

21.08. Heldinnen wie wir

Donnerstag | 16:00 bis 17:30 Uhr

LESUNG & GESPRÄCH

Gelesen werden Texte von Frauen, geboren zwischen 1927 und 2007 u.a. in Wurzen, Bandar Anzali, Königsberg, Masshad oder Serres. Die Texte entstanden zwischen 2022 und 2024 in einer Schreibwerkstatt des Netzwerks für demokratische Kultur e. V. Wurzen in Kooperation mit der Autorin Anna Kaleri und erzählen von Kindheit, Familie, Aufbegehren, Ankunft in Deutschland, Herausforderungen und Gemeinschaft. Texte, die Einblick in die Vielfalt weiblicher Lebenswege geben, die berühren und “mitnehmen”… und Menschen miteinander ins Gespräch bringen.

Es lesen Teilnehmerinnen des Projekts.
Moderation: Anna Kaleri, Lauter Leise e.V.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung zu Gunsten des NDK Wurzen

28.08. Frühneuzeitliche Hexenverfolgungen.

Donnerstag | 17:00 bis 18:30 Uhr

VORTRAG im Rahmen der Ausstellung Hexenverfolgung in Leipzig | Sachsen

Ein Zeitabschnitt unserer Geschichte mit vielen offenen Fragen

Veranstaltung des Arbeitskreis Aufarbeitung Hexenverfolgung Leipzig

Der Arbeitskreis gründete sich, um eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Hexenverfolgung zu initiieren. Über die veränderte „Rolle der Frau“ spricht CHRISTINE RIETZKE, Initiatorin des Arbeitskreises. Im zweiten Teil stellt MADELEINE APITZSCH, Germanis-tin/Historikerin, Hexenprozesse im Amt Leipzig vor, die zwischen 1479 und 1730 stattfanden.

Ort: Leipziger Stadtbibliothek | Wilhelm-Leuschner-Platz 10-11 | 04107 Leipzig
https://www.hexenprozesse-leipzig.de/
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

31.08. Brigitte Reimann.

Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr

Eine der wichtigsten Autorinnen der DDR

SZENISCHE LESUNG
Mit der Schauspielerin SIBYLLE KUHNE, Leipzig

Brigitte Reimann (1933 – 1973) berichtete in ihren Romanen und Tagebüchern ungeschönt vom Leben im „real existierenden Sozialismus“. Mit 14 Jahren erkrankt sie an Kinderlähmung, bringt daher lange Zeit in Krankenhäusern zu, liest sich in der Zeit durch die Weltliteratur… und beschließt, Schriftstellerin zu werden. Sie publiziert erste Erzählungen wie „Frau am Pranger“, „Die Denunziantin“, später „Ankunft im Alltag“. 1965 erhält sie für „Die Geschwister“ den Heinrich-Mann-Preis. 1960 zieht sie mit ihrem zweiten Mann, dem Autor Siegfried Pie-tschmann, nach Hoyerswerda, wo für das Braunkohle-Kombinat „Schwarze Pumpe“ eine neue Stadt entstehen soll mit mehreren zehntausend Wohnungen in industrieller Plattenbauweise.

Für Brigitte Reimann bedeutet dies: Dabeisein und Mitwirken beim Aufbau einer sozialistischen Großstadt. Sie beginnt ihren Roman „Franziska Linkerhand“. Die Titelfigur ist eine junge Architektin, die den eingefahrenen Alltag des Aufbaustabes aufmischt, Kulturstätten und Freizeiträume fordert…. Auch Brigitte Reimann selbst mischt sich ein – in unter-schiedlicher Weise. Noch bevor sie ihr Hauptwerk beenden kann, stirbt sie 1973 im Alter von nur 39 Jahren. Sibylle Kuhne stellt diese beeindruckende Autorin vor – ihr bewegendes Leben; ihren Kampf gegen Bürokratie und Kleingeisterei und ihren Kampf für ihre Überzeugungen und für ihre Liebe.

SIBYLLE KUHNE studierte Schauspiel an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig. Nach Engagements in Leipzig und Rostock folgten ab Mitte der 80er Jahre Auftritte in ganz Deutschland, u. a. in Hamburg, Köln und München. Sie arbeitet für Funk und TV, spricht Hörbücher, synchronisiert und präsentiert erfolgreich literarisch-musikalische Programme; Mitglied der GEDOK Mitteldeutschland e. V.; Mitbegründerin der „Siegburger Freilichtspiele“ und des Zimmertheaters „Haus Birkenried“, u.a. 2003 Theaterpreis der Stadt Köln für das Ensemble „Das Fest“ (Vinterberg)
Eintritt: 6,- | 4,- Euro ermäßigt