Lesungen, Vorträge & Filme
Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.
Oktober 2024
08.10. Gründung einer Herbst- und Winterschwimm- Gruppe für Frauen*FINTA*
Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
INFO-VERANSTALTUNG zur
mit FRANZISKA HAASE, 44 Jahre, praktizierende Herbst- und Winterschwimmen seit fast 20 Jahren
Eingeladen sind alle interessierten Frauen, Inter-, Nicht-binäre, Trans und Agender Personen [FINTA]
Winterschwimmen beginnt man am im frühen Herbst, damit sich der Körper allmählich an kältere Temperaturen gewöhnt.
Bei einer Runde Schwimmen im kalten Wasser produziert unser Körper neben dem Glückshormon Serotonin auch Endorphine und entzündungshemmende Botenstoffe. Regelmäßiges Winterschwimmen oder Eisbaden kann den Blutdruck und den Ruhepuls senken; der Wechsel von Kälte und Wärme stärkt das Immunsystem. Fazit: Winterschwimmen hat positive Auswirkungen auf unser psychisches und physisches Wohlbefinden – und kann einfach ein schönes Gruppenerlebnis sein.
In der Veranstaltung wird ein umfassender Einblick in Theorie und Praxis gegeben. Medizinische Fragen zum Thema beantwortet Dr. ARIANE HÖLZER, Psychiatrie & Psychotherapie; Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
Ziel ist es, eine feste Gruppe zu gründen, welche bereits Mitte Oktober mit dem Training am Cospudener See beginnt. Die Teilnahme an der Gruppe ist kostenfrei… und die Teilnehmenden werden vor Ort am See durch Franziska Haase betreut und beraten. || Teilnahme an der Infoveranstaltung gegen Spende
15.10. Frauen 1989 – authentisch, souverän, aktiv.
Dienstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
LESUNG, VORSTELLUNG DES [ONLINE-]PROJEKTES & GESPRÄCH
In der DDR gab es kein Demonstrationsrecht, keine Meinungs- und Pressefreiheit. Freie zivilgesellschaftliche Aktivitäten wie nicht-staatliche Projekte waren offiziell nicht möglich. Aber wie konnten Frauen unter diesen gesellschaftlichen Bedingungen öffentlich oppositionell aktiv werden? Was erlebten und forderten engagierte, aktiv handelnde Frauen vor, während und nach 1989 in der DDR? Welche Projekte und Initiativen entwickelten sich daraus – und welche Fragen sind heute unverändert aktuell …? Diese Fragen stehen im Fokus des Projektes www.frauen1989-leipzig.de – nach über zwei Jahren Vorarbeit im Juni 2024 online gegangen – mit dem Anliegen, einen Überblick über die Entstehung der nichtstaatlichen Frauenbewegung in der DDR, in Leipzig und zu einzelnen Akteurinnen* zu geben.
Eintritt frei
November 2024
07.11. Stärker als Wut. Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht.
Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
LESUNG & DISKUSSION
Mit STEFANIE LOHAUS
Der Feminismus ist die erfolgreichste soziale Bewegung in der Geschichte. Dieses Buch betrachtet seine vielfältige Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus deutscher Perspektive. Es setzt eine bedeutende, eine notwendige Wegmarke für alle, die sich dem Kampf um Freiheit und Gleichheit und Gerechtigkeit verschrieben haben, für alle, die fragen: woher kommt, wohin geht der Feminismus? Was ist erreicht, was muss weiter erstritten werden?
STEFANIE LOHAUS, geboren 1978, ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin des feministischen Missy Magazine. Seit 2022 ist sie Teil des Leitungsteams der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF Berlin), eines Forschungs- und Beratungsinstituts für mehr Frauen und Vielfalt in Verantwortungspositionen, und leitet in diesem Rahmen das gesellschaftliche Bündnis »Gemeinsam gegen Sexismus«. Sie schreibt regelmäßig für die Kolumne »10nach8« auf ZEIT ONLINE und hat unter anderem für die FAZ, FAS und Vice Beiträge verfasst. Als Interviewpartnerin ist sie regelmäßig im Deutschlandfunk, dem WDR, bei »hart aber fair« oder der »3sat Kulturzeit« zu Gast.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
10.11. Den Toten ehrendes Gedenken und Mahnung für heute
Sonntag | 15:00 bis 15:30 Uhr
MAHNWACHE an den Stolpersteinen
Die Initiativgruppe “Mahnwache und Stolpersteine putzen” veranstaltet diese Aktion anlässlich der Pogromnacht; alljährlich beteiligt sich die Frauenkultur an den folgenden drei Standorten und lädt alle Interessierten ein, mit dazu zu kommen:
Eisenbahnstr. 97: Stolperstein für die Malerin Sofie Schneider. Sie wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert.
Neustädter Str. 13: Fanny Chaja Mann. Sie stirbt während der „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938 noch auf dem Leipziger Bahnhof.
Kochstraße 56: Die Schwestern Erika, Genia und Renate Landwirth sterben nach Abschiebung und Deportation ihrer Eltern in Krakau und Auschwitz im Alter von 2 bis 14 Jahren.
12.11. Frühneuzeitliche Hexenverfolgungen und die Herausforderungen gesellschaftlichen Wandels
Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
VORTRAG & DISKUSSION
Mit Dr. KATRIN MOELLER
Die Hexenprozesse und Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit (ca. 1570-1700) haben häufig weniger mit Magie, Heilwissen und FrauenPower zu tun, sondern sehr viel mehr mit Toleranz, Nachbarschaftskonflikten und gesellschaftlichen Stimmungen. Der Hexenglaube war in der Frühen Neuzeit etwas Neues, die Verfolgung über Strafrechtsprozesse ebenso. Wie kam es dazu, dass eine ganze Gesellschaft plötzlich anfing an die Existenz von Hexen zu glauben und sie so intensiv zu verfolgen, dass in Deutschland geschätzt 40.000 Menschen aus heutiger Sicht völlig unschuldig hingerichtet wurden? Der Vortrag versucht an Einzelschicksalen und allgemeinen Entwicklungen aufzuzeigen, wie sich eine Gesellschaft im Wandel völlig verrannte.
Dr. KATRIN MOELLER, geb. 1967, Fachschulausbildung, Berufstätigkeit als Erzieherin, Mutter von drei Kindern, 1991-1997 Magister-studium Geschichte, Erziehungswissenschaften, Soziologie Uni Rostock mit Schwerpunkt: frühneuzeitliche Sozialgeschichte, mecklenburgische Landesgeschichte. 2002 Dissertation zur Hexenverfolgung im Mecklenburg der Frühen Neuzeit. Seit 2002 wiss. Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, momentan auch Leiterin des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalt und Co-Applicant von NFDI4Memory.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
14.11. Feministisch streiten 2 – Texte zu Bewegung und transnationalen Kämpfen
Donnerstag | 19:00 bis 22:00 Uhr
LESUNG & DISKUSSIONSRUNDE Mit KOSCHKA LINKERHAND, Leipzig
Koschka Linkerhand berührt mit Feministisch streiten 2 ein Thema, das gegenwärtig als fast existenziell bewertet werden muss. Die meisten Personen, die sich selbst als feministisch handelnd verstehen, werden in den vergangenen Monaten in den unterschiedlichsten öffentlichen Situationen tiefe Differenzen zwischen feministischen Gruppen erfahren haben. Dabei zeigen die letzten Wahlergebnisse, wie wichtig feministische Bündnisse gegen Gewalt und antifeministische Entwicklungen in der Gesellschaft sind. Ein Feminismus, der die Verhältnisse umwälzen will, muss also transnational denken und handeln. Wie kommen wir aus unseren begrenzten Nischen heraus? Wie können wir uns feministisch aufeinander beziehen und organisieren? Welche sozialen Bewegungen eignen sich als Vorbilder? Und: Wer sind „wir“ überhaupt?
Aus diesen Gründen möchten wir alle Personen & Initiativen, die wie wir an einer #starken diversen feministischen aktiven Bewegung in Leipzig# und an einem #offenen sachlich feministischen Austausch# interessiert sind – zur Autorinnen-Lesung „Feministisch streiten 2“ und nachfolgender Gesprächsrunde mit Koschka Linkerhand in die Frauenkultur Leipzig einladen.
KOSCHKA LINKERHAND studierte Germanistik & Philosophie an der Uni Leipzig; u.a. freie feministische Journalistin, Autorin & Herausgeberin, Veröffentlichungen u.a. 2018 Sammelband „Feministisch streiten – Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen“; 2022 „Um mein Leben“ Biografischer Bericht der jesidischen Lesbe Azadiya H.; September 2024 „Feministisch streiten 2 – Texte zu Bewegung und transnationalen Kämpfen“ | Querverlag.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
19.11. Schwarzer Feminismus & Intersektionalität
Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
VORTRAG & GESPRÄCH
Mit JENABA SAMURA
Schwarze Feminist*innen waren schon immer in der ersten Reihe anti-rassistischer und feministischer Kämpfe zu finden. Vor allem Schwarze queere sowie trans Frauen trugen maßgeblich zu politischen und sozialen Errungenschaften bei. Im Vortrag wird das theoretische Konzept „Intersektionalität“ betrachtet sowie die damit zusammenhängende Geschichte des Schwarzen Feminismus. Nach einem Input wird es Raum für Fragen und Diskussion geben.
JENABA SAMURA, studierte Gender- und Postcolonial Studies in Göttingen und London; sie ist freie Autorin, Bildungsreferentin, Podcast Host und Moderatorin. Ihre Schwerpunktthemen sind Koloniale Konstruktionen von Geschlecht und Sexualität sowie Effekte von Rassismus auf mentale Gesundheit. Als Promovendin der Literaturwissenschaften forscht sie aktuell im Projekt “Schwarze Narrative transkultureller Aneignung” zu Imaginationen eines Schwarzen Europas. Ihre Texte sind u.a. in der Anthologie “Schwarz wird großgeschrieben” sowie im Missy Magazine zu lesen.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
26.11. Protokolle einer Annäherung. Die empowernde Geschichte einer Loslösung.
Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
AUTORINNEN-LESUNG
Mit ANNE KORTH
In ihrem herausragenden Debütroman geht Anne Korth der Frage nach, ob ihre Protagonistin nach einer erlebten Gewalterfahrung wieder in eine Gegenwart zurückfinden kann, in der die Liebe nicht mehr Ort einer möglichen Bedrohung ist und ein Schatten eben nur dieser dunkle Bereich neben dem eigenen Körper, wenn er im Licht steht.
Marie verbringt die Semesterferien mit ihrer besten Freundin. In der Bibliothek trifft sie Robert, den sie mehrere Tage beobachtet, bevor sie ihm ihre Handynummer in den Fahrradkorb legt. Robert meldet sich, doch über der sich entwickelnden Liebe liegt ein Schatten, der Marie verfolgt, der vorbeihuscht, der kommt, um sie zu holen. Marie erzählt Robert von ihrer vorangegangenen Beziehung zu K. und dem Übergriff. Wenn sie Robert küsst, kommt ihr K. in den Sinn. Und da ist noch jemand anwesend, anfangs geisterhaft, körperlos: ein Ich, das sich selbst als Erzählerin der Geschichte von Marie bekannt macht und den Verlauf der Liebesgeschichte des jungen Paares in protokollartigen Episoden schildert.
ANNE KORTH, geboren 1994, lebt in einem Dorf bei Köln; studierte Philosophie, Germanistik, Literarisches Schreiben sowie Sprachkunst in Potsdam, Leipzig und Wien.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
Dezember 2024
01.12. Wo sind die „Chormädchen“? Eine Geschichte zwischen Ungerechtigkeit und Erfolg
Sonntag | 16:00 bis 17:30 Uhr
VORTRAG & GESANG
Mit MATHILDE SANCHEZ
Am ersten Advent laden wir ein zu Tee und Keksen und einem inspirierenden Vortrag. Mathilde Sanchez betrachtet die Geschichte von Mädchen-Chören im Vergleich zu bekannten Knaben-Chören wie z.B. den Leipziger Thomanern – und hebt hervor, dass Mädchenchöre, trotz Ungerechtigkeiten im Vergleich zu bekannten Knabenchören wie den Leipziger Thomanern, ihre eigene Erfolgsgeschichte schreiben. Hörbeispiele von Mädchenchören spiegeln diesen Kontext sinnlich und sehr eindrücklich. Mädchen und Eltern sind besonders eingeladen, einen empowernden Nachmittag zu erleben, der zeigt, wie Mädchenchöre junge Sängerinnen auf ihrem musikalischen Weg stärken. Auch Chorbegeisterte und Interessierte sind herzlich willkommen!
MATHILDE SANCHEZ wurde in Aixen-Provence, Frankreich, geboren. Am Institut für Politikwissenschaft ihrer Heimatstadt hat sie ein Masterstudium in Politikwissenschaft und ein weiteres in Management von Kulturprojekten und -einrichtungen absolviert. Sie sammelte Erfahrung bei Chorfestivals und -verbänden in ganz Europa und hat gerade ihr erstes Buch veröffentlicht: „Vom Chormädchen zur Profisängerin: Ideen zur Sammlung von Fördermitteln für deutsche Mädchenchöre“
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt