Lesungen, Vorträge & Filme

Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.

Juni 2023

11.06. Freiheitsliebend und unangepasst. Brigitte Reimann (1933-1973)

Sonntag | 16:00 bis 18:00 Uhr

LITERATUR & GESPRÄCH … offen für alle Interessierten

Mit STEFFI BÖTTGER, Autorin und Schauspielerin &
Prof. ILSE NAGELSCHMIDT, Literaturwissenschaftlerin

Unangepasst, oft enttäuscht, vom Leben alles fordernd und viel bekommen – so lassen sich Lebenslinien von Brigitte Reimann be-schreiben. Dabei hat alles zunächst sehr unspektakulär angefangen. Ihre ersten Texte schrieb sie noch unter dem Einfluss der geforder-ten Methode des sozialistischen Realismus. Die erste größere Erzählung “Ankunft im Alltag” wurde unverzüglich mit dem Etikett der ‘Ankuftsliteratur’ versehen und stand in den Literaturlexika der DDR für all die Literatur, die unmittelbar nach 1961 geschrieben wurde.

Hinter diesen ersten Texten verbarg sich eine tief verunsicherte junge Frau, nicht ganz gesund und mit großen Plänen, diese ‘neue’ Gesellschaft mitzugestalten. Dabei ist sie bald an erste Grenzen gestoßen. Um diese auszuloten, hat sie Tagebücher geschrieben. Während die ersten ihren späteren Blicken nicht mehr standhalten konnten, liegen seit 1990 zwei große Tagebücher vor, die sie zum einen brauchte, sich all dessen zu vergewissern, was sie beunruhigte, bedrückte aber auch erfreute – und hier Material für einen der wohl inspirierendsten Roman der 1970er Jahre zu sammeln, der nicht vollenden werden konnte: Franziska Linkerhand.

In diesem Literaturtreff werden Steffi Böttger und Ilse Nagelschmidt vielfältige Blicke auf Leben und Werk der 1973 viel zu früh verstor-benen Autorin entwickeln und mit den Zuhörer:innen gemeinsam erkunden, welche der über 50Jahre alten Botschaften bis in die Ge-genwart ihre Wirkung erhalten haben.

Veranstalter:in: Friedrich – Naumann-Stiftung für die Freiheit in Kooperation mit der Frauenkultur Leipzig
Eintritt: frei

15.06. Wie viel? Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht.

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG/LESUNG & DISKUSSION
mit MAREICE KAISER, Journalistin & Autorin

Geld ist nicht alles? Aber Geld ist ziemlich viel: Macht, Status, Lebensgrundlage. Und Grund für ziemlich viele Gefühle: Scham, Neid, Eifersucht. Aber auch Sicherheit, Glück, Freiheit. Es geht um Armut und Reichtum, Kälte und Wärme, Kreditkarten und Mahnungen; um Macht und Machtlosigkeit – und um das Dazwischen. Geld regiert im Kapitalismus die Welt, doch kaum jemand spricht darüber. Das möchte Mareice Kaiser ändern: Sie spricht offen über eigene Geldgeschichten, porträtiert unterschiedliche Menschen von arm bis reich inklusive ihrer Lebensrealitäten und veranschaulicht damit die Wirkung intersektionaler Machtverhältnisse im Kapitalismus. Fragen wie: „Wie viel Geld ist genug? Wie viel Geld macht glücklich? Wer sollte mehr Geld haben? Und wie könnte Geld gerechter verteilt sein?“ werden scharf diskutiert. Ihre Analyse zeigt eine Struktur, die zutiefst ungerecht ist und unser aller Zusammenleben bestimmt.

Mit ihrem Buch möchte sie Transparenz und Aufklärung zu diesem Tabu-Thema schaffen.

Eine ihrer Forderungen: Eine Care Revolution für soziale Gerechtigkeit. Weg von Profitmaximierung und Ausbeutung – hin zu Solidari-tät, Wertschätzung und Reflexion. Gemeinsamer Austausch und Diskurse über das Konstrukt Geld und deren Auswirkungen inner- und außerhalb des neoliberalen Leis-tungssystems sind notwendig, um bestehende Muster zu unterbrechen und eine Neukonzeption möglich zu machen.

MAREICE KAISER, Jahrgang 1981, arbeitet als Journalistin, Autorin und Moderatorin. Sie scrollt, schreibt und spricht zu Gerechtigkeits-themen. Mit ihrem Essay “Das Unwohlsein der modernen Mutter” war sie für den Deutschen Reporter:innenpreis nominiert, ihr gleichnamiges Buch erschien 2021 bei Rowohlt Polaris und stieg direkt in die Spiegel-Bestsellerliste ein. Sie lebt in Berlin und im Internet.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

16.06. LUISA FRANCIA zu: Multikultureller, spiritueller, nicht fundamentalistischer Feminismus

Freitag | 17:00 bis 19:00 Uhr

INTERAKTIVER VORTRAG/LESUNG & GESPRÄCH

Mit LUISA FRANCIA
feministische Schriftstellerin, Künstlerin, Reisende

Im 21. Jahrhundert wird „Feminismus“ weltweit zunehmend öffentlich wahrgenommen und über konkrete feministische Aktionen konnten partiell einzelne Geschlechter- und Generationsgrenzen überwunden werden. Sehr aktive Feminist:innen hoffen auf sozial feministische Gesellschaftsveränderungen. Die Frage, um „welchen Feminismus“ es sich bei der einen oder anderen feministischen Öffentlichkeit handelt – können im Querschnitt nur Personen stellen, die sich ein bisschen in der feministischen Vielfalt auskennen. Für die Mehrheiten bedeutet „Feminismus ist Feminismus ist Feminismus“. Nun ist das eben nicht ganz so. Die unterschiedlichen FeminismEN – von Radikal-, Gleichheits- bzw. Differenz-Feminismus bis hin zu spirituellem, sozialistischem oder anarchistischem Feminismus – müssen natürlich in ihren Entwicklungen immer im Kontext der gesellschaftlich strukturellen Geschichte gedacht werden. Und da jede Gegenwart eine Vergangenheit hat, braucht es für ein feministisches Verständnis wie auch in der Wissensteilung differenzierte Auseinandersetzungen.

Insbesondere in diesem Kontext hat das Team Frauenkultur für 2023 Veranstaltungen zu den verschiedenen FeminismEN geplant.

Heute: LUISA FRANCIA, feministische Schriftstellerin, Künstlerin, Reisende … die ihrem Feminismus folgende Attributen gibt:

multikulturell, spirituell, sehr bodenständig, nicht fundamentalistisch.

Wobei Luisa Francia „die Dinge“ oft in einem philosophisch spirituell feministischen Kontext zur Macht des Verborgenen denkt – also bereit ist bei dieser Veranstaltung „aus der Spirituellen-Feminismus-Schublade zu springen und einiges über die Macht des Verborgenen zu erzählen”. Bei all ihren unzähligen Seminare, Workshops, Lesungen, Vorträgen … ist Luisa Francia immer das interaktive Gespräch mit den Zuhörer:innen/ Teilnehmer:/innen wichtig. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Bitten um eine Anmeldung bis 14.06.2023 unter hallo@frauenkultur-leipzig.de oder 0341-2130030.
Eintritt: 6,- | 3,- Euro ermäßigt

20.06. #FEMALE PLEASURE. Fünf Frauen, Fünf Kulturen, Eine Geschichte

Dienstag | 19:00 bis 21:00 Uhr

FILM & GESPRÄCH

Preisgekrönter Film der Schweizer Regisseurin BARBARA MILLER; Ch. 2018
Thematischer Input und Gespräch:
QUYNH ANH LE NGOC, Dolmetscherin, Übersetzerin & Moderatorin

„Dieser Film hat mich dazu gebracht, Feministin zu werden.“

Fünf mutige, kluge und selbstbestimmte Frauen stehen im Zentrum von Barbara Millers Dokumentarfilm. Sie brechen das Tabu des Schweigens und der Scham, dass ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Struktu-ren auferlegen. Mit einer unfassbaren positiven Energie und aller Kraft setzen sich Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav für sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung aller Frauen ein, hinweg über jedwede gesellschaftli-chen sowie religiösen Normen und Schranken. Dafür zahlen sie einen hohen Preis – sie werden öffentlich diffamiert, verfolgt, bedroht, von ihrem ehemaligen Umfeld werden sie verstoßen, von Religionsführern und fanatischen Gläubigen mit dem Tod bedroht.

#FEMALEPLEASURE, ausgezeichnet u.a. 2019 mit dem Amnesty International Award, ist ein Film, der schildert, wie universell und alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitend die Mechanismen sind, die die Situation der Frau bis heute bestimmen. Gleichzeitig zeigen die fünf Protagonistinnen, wie man mit Mut, Kraft und Lebensfreude jede Struktur verändern kann. Wir möchten an diesem Abend ins Gespräch kommen zu dem benannten Unrecht und zu Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.
Eintritt: frei

27.06. Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION im Rahmen der Jüdischen Woche
Eine Reihe im Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung | www.deutschlandarchiv.de
Mit SHARON ADLER, Berlin

Facetten jüdischer Frauenidentitäten – Beiträge, Interviews und Porträts.

In dieser Reihe, die weibliches jüdisches Leben in Deutschland nach 1945 vorstellt, gibt Mitherausgeberin Sharon Adler einen Überblick über beispielhaft wegweisende jüdische Protagonistinnen und deren Arbeitsfelder sowie Frauenorganisationen im 20. Jahrhundert. Der Rückblick schlägt den Bogen über die Nachkriegszeit und die Situation der Überlebenden bis zum gesellschaftspolitischen Engage-ment und den Forschungs-, Film- und Ausstellungsprojekten jüdischer Frauen in der Gegenwart.

Sharon Adler, Publizistin und Fotografin, ist Gründerin und Herausgeberin des Online-Magazins für Frauen „AVIVA-Berlin“ (gegründet 2000) sowie seit 2013 ehrenamtlich tätig im Vorstand der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung Jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft (gegründet 1994). Mehr über das Online- und Buchprojekt „Jüdinnen in Deutschland nach 1945“ unter: www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/318092/juedinnen-in-deutschland-nach-1945.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

29.06. Jüdisch, weiblich, widerständig. Jüdinnen in Leipzig und Gohlis

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & GESPRÄCH im Rahmen der Jüdischen Woche
mit ELISABETH GUHR, Leipzig

„…das patriarchalische Gedächtnis hat immer wieder neue Techniken entwickelt, um die Werke von Frauen dem Vergessen auszuliefern.“ Ursula Krechel, Schriftstellerin

Dieser Vortrag porträtiert engagierte jüdische Frauen vor allem in der Leipziger Geschichte. Durch ihre doppelte Benachteiligung: als Jüdin und als Frau wurden sie oft schnell vergessen. Auch, dass sich für Freiheit und die Rechte der Frauen am Beginn des 19. Jh. besonders jüdische Frauen einsetzten, war lange in Vergessenheit geraten. Bereits Rahel Varnhagen (1771-1833) stellte damals fest:

„Daß in Europa Männer und Weiber zwei verschiedene Nationen sind, ist hart. Die einen sittlich, die andern nicht; das geht nimmermehr!“

Vorgestellt werden neben der Frauenrechtlerin Henriette Goldschmidt, die Fotografin und Reporterin des spanischen Bürgerkrieges Gerta Taro, die antifaschistische Widerstandskämpferin Erika Gottschalk sowie Claire Kirstein, Ehefrau des Verlegers und Mitinhabers des Kunstverlags E.A.Seemann, die den Verlag bis 1938 weiterführte…

ELISABETH GUHR, geb. 1950 in Mecklenburg, Dipl.-Bauingenieurin, schuf u.a. für das ATL (Amateurtheater Leipzig) Bühnenbilder für zahlreiche Inszenierungen. Aus der eigenen (genealogischen) Familiengeschichte heraus begann sie die Erforschung der Familie des Leipziger Kaufmanns Guido Vogel, Cousin der Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters, insbesondere des Geschicks seiner Tochter Anna. Seit mehreren Jahren erforscht sie vor allem das Geschick jüdischer Familien mit Verbindungen zu Leipzig und Gohlis. Inzwischen gibt es Veröffentlichungen u.a. in Form von Ausstellungen, Vorträgen, Textbeiträgen.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

30.06. Bademode im Wandel der Zeit

Freitag | 15:00 bis 17:00 Uhr

TEE & INTERKULTURELLES GESPRÄCH
Diese Veranstaltungsreihe ist ein Angebot der soziokulturellen Begegnungen im Leipziger Osten. Bei einer Tasse Tee kommen Frauen aus verschiedenen Ländern zu ausgewählten Themen miteinander ins Gespräch.

Heute: Bademode im Wandel der Zeit

Ein gemeinsamer Blick auf die Entstehung und Entwicklung der Bademode für Frauen. Welche Unterschiede gab und gibt es in ver-schiedenen Kulturen? Woher kommen Einflüsse und was kann Badebekleidung bewirken? Was gefällt uns und was sind wir gewohnt…?

Diese Veranstaltung der Volkshochschule Leipzig im Bereich der Politischen Bildung ist entgeltfrei – und findet statt in Kooperation mit dem Soziokulturellem Zentrum Frauenkultur | Anmeldung erwünscht.
Eintritt. frei

Ort: FiA, Konradstr. 62, 04315 Leipzig

Juli 2023

04.07. Da will ich nicht hin.

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

LESUNG & GESPRÄCH
mit der Autorin ELKE MÄHLMANN:

Sie ist sechsunddreißig, als sich auf einen Schlag ihr Leben ändert, kein Stein auf dem anderen bleibt. Es drängt erlittene sexuelle und psychische Gewalt in ihrer scheinbar vorbildlichen Familie zurück in ihr Bewusstsein. Auf die plötzliche Erkenntnis folgt eine Odyssee durch verdrängte Erinnerungen, und der verzweifelte Versuch, ihre aus den Fugen geratene Existenz erneut und endlich selbstbestimmt zusammenzufügen. Dabei nimmt uns die Autorin mit nach Sizilien, Norditalien, Südoldenburg und Ostfriesland, in Berliner Altbauwoh-nungen der frühen 90er und die innersten Kreise der katholischen Fokolarbewegung. Selbstbewusst, bisweilen schnoddrig, an anderen Stellen um Worte ringend erzählt sie in einem schwindelerregenden Crescendo die berührende und ermutigende Lebensgeschichte einer Frau, die sich erfolgreich aus den Fängen der Gewalt befreit.

“Elke Mählmanns Roman trifft mit schonungsloser Wucht und reißt die Lesenden in zahlreichen Fragmenten mit in menschliche Abgründe. Doch bleibt mir nichts als Bewunderung für diese sprachgewaltige, aufklärende und poetische Geschichte eines lebensbejahenden Befreiungsschlages.” Alessandra Bachler, Buchhandlung ocelot, Berlin

ELKE MÄHLMANN studierte Politikwissenschaften und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin für Italienisch.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

13.07. Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR

Donnerstag | 19:00 bis 21:00 Uhr

FILM & GESPRÄCH im Rahmen des Leipziger CSD 2023
Mit der Regisseurin und Botschafterin des Leipziger CSD 2023
BARBARA WALLBRAUN

Filmscreening des preisgekrönten Dokumentarfilmes – ausgezeichnet u.a. mit dem Debütpreis des Queerscopeverbands und dem Publikumspreis der Lesbisch-schwulen Filmtage Hamburg.

Der Film portraitiert sechs lesbische Frauen, die in der DDR gelebt haben. Die Protagonistinnen erzählen offen und berührend ihre Geschichte(n) darüber, wie es sich als lesbische Frau in der DDR lebte: Christiane aus Berlin, Carola aus Dresden, Pat aus Mecklen-burg-Vorpommern; Elke und das Langzeit-Paar Sabine und Gisela aus Sachsen-Anhalt. Sie lassen das Publikum an ihrem damaligen Lebensalltag teilhaben, an ihrem Kampf um Selbstbestimmung, der ersten Liebe, unkonventioneller Familienplanung sowie Konflikten mit der SED und dem Gesetz.

„Ein Film der Mut machen will, für sich selbst und ein gleichberechtigtes, freies Leben einzustehen.“ (NDR Kulturjournal)

Im Statement der Leipziger Filmemacherin als CSD-Botschafterin heißt es u.a.:

“Unser Blick sollte sich nicht nur nach vorn richten, sondern auch die Vergangenheit berücksichtigen. Vergesst beim Blick in die queere Zukunft nicht die Älteren mit ihren Geschichten und Erfahrungen, von denen wir profitieren. Lasst uns in einen Dialog der Generationen kommen!“

Einen Grundstein dafür legt Sie mit den „Uferfrauen“ mit berührendem Empowerment.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
Foto: Betty Pabst

21.07. Digitale Gewalt: Wen betrifft sie und wie geht Politik damit um?

Freitag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION
mit ANNE ROTH
Referentin für Netzpolitik der Linksfraktion im Bundestag

Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt finden durch die Digitalisierung unseres Alltags zunehmend auch ‘online’ statt. Social Media, Messenger Apps und Smart-Homes bieten neue Angriffsflächen für Täter und stellen damit eine Gefahr für Betroffene dar. Zu häufig wird diese Gewalt nicht ernst genommen oder als ein rein individuelles Problem verkannt. Wie die aktuelle Lage aussieht und was politische Lösungen sein könnten erläutert Anne Roth in ihrem Vortrag.

ANNE ist Referentin für Netzpolitik der Linksfraktion im Bundestag. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit digitaler Gewalt und dar-über hinaus mit Überwachung, Sicherheitsbehörden und feministischer Netzpolitik.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung

September 2023

28.09. Gender und christliche Mission im feministischen Kontext

Donnerstag | 19:00 bis 20:30 Uhr

VORTRAG & DISKUSSION
mit Dr. DOROTHEE REMPFER, Zürich

Die christliche Mission war in mehrfacher Hinsicht ein geschlechterspezifisches Unternehmen, in dem Frauen und Männern klar definierte Rollen und Räume zugewiesen waren. Doch das fest umrissene Geschlechterbild stieß in der Praxis an Grenzen. So forderte die Bevöl-kerung in Namibia und Sumatra die Vorstellungen heraus und erzwang Veränderungen. Anhand ausgewählter Beispiele entfaltet Dorothee Rempfer die Dynamiken von Aneignung und Ablehnung religiös fundierter Geschlechterverhältnis.

Dr. DOROTHEE REMPFER forscht zu Geschlechtergeschichte, Missionsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Global- und (Post-)Kolonialismus-Geschichte. Ihr besonderes Interesse liegt dabei auf dem Zusammenhang von Global- und Lokalgeschichte. Damit liefert sie wichtige Erkenntnisse zu Handlungsspielräumen und Gestaltungsmöglichkeiten europäischer und nichteuropäischer Akteur*innen im Kontext von Gender, Feminismus und Kolonialismus.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt