Ausstellungen | Galerie

In den über 29 Jahren Galerie-Tätigkeit der Frauenkultur Leipzig hat sich der Ort als wichtiger Raum für Ausstellungen von Künstler*innen aus dem professionellen wie autodidaktischen Bereich etabliert.

In allen geschichtlichen Zeitepochen war die Bildende Kunst neben der Sprache wichtigste Form der Artikulation in allen sozialen Schichten von Gesellschaftssystemen. Durch die minimalen materiellen Voraussetzungen wie den fast unbegrenzten Varianten des bildnerisch kreativen Tätigseins fungiert unverändert im Unterschied zu anderen Kunstgenres die Bildende Kunst als ein alltägliches und spontanes Ausdrucksmittel insbesondere für Frauen*.

Die Ausstellungsräume in der Frauenkultur Leipzig werden multifunktional genutzt. D.h. alle Ausstellungen sind in die anderen Veranstaltungsangebote eingebunden und werden dadurch auch von Besucher*innen wahrgenommen, deren Interesse nicht explizit auf die Bildende Kunst gerichtet ist. In diesem Rahmen ist für alle Betrachter*innen ein offener und unbefangener Umgang mit Kunst möglich.

Juni 2024

27.06. Schritt. Am Ende des Tages …

Donnerstag | 18:00 bis 20:30 Uhr

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Abstrakte Malerei, Drucke und Zeichnungen
der Leipziger Künstlerin GABRIELE TROST

Musikalische Begleitung der Eröffnung:
FRIEDERiKE BARTEL, Saxofon

„einfach weiter… immer weiter… gehen!
fallen! aufstehen! wieder… und wieder
den Takt verlieren… haltlos… und nach Atem ringen
weiter… immer weiter …Schritt.“

Emotionen lassen sich manchmal nur schwer in Worte fassen. Für Gabriele Trost ist Kunst Ausdrucksform für all das, was ansonsten unsagbar bleibt. Zwischen hell und dunkel. Zwischen am Boden sein und wachsen. Zwischentöne. Deutlich wird, dass auch jenes, was gesellschaftlich als negativ oder nicht schön betrachtet wird, durchaus ästhetisch sein oder werden kann. Ihre Arbeiten zeigen, dass wir alle aus unseren Realitäten eigene Bilder produzieren. Sie sind ohne Titel… entscheidend ist: „Bilder kommen aus Bildern.“ (Ernst Wilhelm Nay)

GABRIELE TROST wuchs in Kranichfeld auf; zog nach Weimar, wo sie durch Freund:innen einen Zugang zur Malerei und Fotografie fand und von Weimarer Künstler:innen inspiriert wurde. 2015 begann sie zu malen und eignete sich alles Wissen und alle Fähigkeiten autodidaktisch an. Was mit Holzstücken und Leinwand begann, weckte ihre Faszination für die Dynamik der Farben. Bislang stellte sie im Schloss Augustusburg die „Vermessung des Landes“ nach Kafka aus und in der Leipziger Galerie „Beuteltier Art“.

September 2024

10.09. Farbträumereien. So bunt wie das Leben.

Dienstag | 19:00 bis 21:00 Uhr

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Zeichnungen, Schmuckgestaltung & textile Kunst
der Leipziger Künstlerin SYLVIE WEIDNER

Sylvie Weidner hegt ein großes Interesse für Kunst, Kultur, Musik und Traditionen aus aller Welt. Ein besonderes Augenmerk lag und liegt auf Afrika, besonders Mali, dem Heimatland ihres Vaters. Die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksweisen im Gestalten kunstvoller Figuren, großformatiger Schmuckstücke oder verzierter Hauswände mit bunten geometrischen Motiven faszinieren und inspirieren sie seit vielen Jahren bis heute. So verwundert ihre große Begeisterung für Farben nicht. Doch nicht immer ist das Leben bunt. Bilder, Texte und Farben lassen sie Dinge aussprechen, die ansonsten verborgen bleiben – wie das Auseinandersetzen mit zunehmenden Alltagsrassismus. Mit Farben gelingt es ihr, alle Facetten des Lebens darzustellen, auch die Schattenseiten. Diese Ausstellung ist eine Einladung in Farben zu schwelgen und das Leben im Ganzen zu feiern.

SYLVIE WEIDNER wuchs in Thüringen und Leipzig auf, lernte nach dem Abitur mit drei Fremdsprachen Buchhändlerin. Trotz glücklicher Kindheit gab es immer wieder Momente, in denen sie mit rassistischen Äußerungen konfrontiert war. Durch die Wende begegnete sie anderen Schwarzen Deutschen mit ähnlichen Lebenswegen. In ihrer Kunst – die von Zeichnungen, Schmuckgestaltung über Sticken, Stricken, Häkeln über Gedankengedichte reicht – findet dies Ausdruck. Ebenso beschäftigt Sylvie Weidner sich in ihren Werken mit der Natur in Verbindung mit Mythologie und/ oder Weisheiten verschiedener Kulturen. Ein weiteres großes Anliegen ist, Materialien zu recyclen um weniger Ressourcen zu verbrauchen.