Lesungen, Vorträge & Filme
Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gibt es in der Frauenkultur Vorträge, Lesungen & Filme aus feministischer Sicht. Es gibt Porträts zu einzelnen Künstler*innen oder zu Frauen*, die in einem historischen Kontext stehen. Und natürlich Autor*innen-Lesungen aller Art. Alle Veranstaltungen bieten die Möglichkeit des Gesprächs zwischen Referent*innen, Künstler*innen und den Besucher*innen.
Mai 2025
06.05. Between Everyday Life, War, and Activism: Feminist Perspectives from Ukraine.

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
LECTURE & DISCUSSION
With FEMINIST WORKSHOP I UKRAINE
Sprachen der Veranstaltung: englisch, ukrainisch
Since Russia’s full-scale invasion of Ukraine, Feminist Workshop has expanded its work to address new challenges, from childcare and housing support to psychological assistance. Activists share insights into their evolving efforts and strategies of surviving.
The discussion will focus on the role of women* in peacebuilding and the urgency of feminist solidarity. Ukrainian feminists emphasize that the fight against Russia’s imperialist invasion is not just about Ukraine – it is a global struggle for the future of humanity.
FEMINIST WORKSHOP is a Ukrainian NGO founded in 2014. Their approach to feminism goes beyond advocating for women* – it challenges societal norms and fights against all forms of discrimination and violence. They promote a diverse, inclusive, and gender-sensitive world through participatory methods. In addition to their expanded activities, they produce podcasts, organize events, and create spaces for empowerment. ALLA SOLOD is a human rights activist; member of the NGO Feminist Workshop Ukraine.
Entry: according to self-assessment
ЛЕКЦІЯ ТА ДИСКУСІЯ
Між повсякденністю, війною та активізмом – феміністичні перспективи з України
FEMINIST WORKSHOP | УКРАЇНА
Початку російського повномасштабного вторгнення в Україну, Feminist Workshop розширив свою діяльність, аби реагувати на нові виклики – від догляду за дітьми та допомоги з житлом до психологічної підтримки. Активістки поділяться своїм досвідом, новими напрямами роботи та стратегіями виживання.Дискусія зосередиться на ролі жінок* у миробудівництві та невідкладній необхідності феміністичної солідарності. Українські феміністки наголошують: боротьба проти імперіалістичного вторгнення Росії – це не лише питання України, а й глобальна боротьба за майбутнє людства.
FEMINIST WORKSHOP – українська громадська організація, заснована у 2014 році. Їхнє розуміння фемінізму виходить за межі захисту прав жінок*, адже воно спрямоване на зміну суспільних норм і боротьбу з усіма формами дискримінації та насильства. Вони прагнуть створити різноманітний, інклюзивний та гендерночутливий світ через партисипативні методи. Окрім розширення своєї діяльності, вони створюють подкасти, організовують заходи та простори для розширення можливостей жінок.
вхідний внесок: за самооцінкою
VORTRAG & DISKUSSION
Zwischen Alltag, Krieg und Aktivismus – feministische Perspektiven aus der Ukraine
Mit FEMINIST WORKSHOP I UKRAINE
Sprachen der Veranstaltung: Englisch, Ukrainisch
Seit der umfassenden Invasion Russlands in die Ukraine hat FEMINIST WORKSHOP sein Arbeitsprofil erweitert, um sich neuen Heraus-forderungen zu stellen – von der Kinderbetreuung und Wohnungsunterstützung bis hin zur psychologischen Betreuung. Aktivist*innen geben Einblicke in ihre sich entwickelnden Aktivitäten und Überlebensstrategien. Die Diskussion wird sich auf die Rolle von Frauen* in der Friedensarbeit und die Dringlichkeit feministischer Solidarität konzentrieren. Ukrainische Feminist*innen betonen, dass der Kampf gegen Russlands imperialistische Invasion nicht nur die Ukraine betrifft – er ist ein globaler Kampf für die Zukunft der Menschheit.
FEMINIST WORKSHOP ist eine ukrainische NGO, die 2014 gegründet wurde. Ihr Ansatz zum Feminismus geht über das positionierte Handeln für Frauen* hinaus – er hinterfragt gesellschaftliche Normen und kämpft gegen alle Formen von Diskriminierung und Gewalt. Sie fördern eine vielfältige, inklusive und geschlechtersensible Welt durch partizipative Methoden. Zusätzlich zu ihren erweiterten Aktivitäten produzieren sie Podcasts, organisieren Veranstaltungen und schaffen Räume für Selbstbestimmung. ALLA SOLOD ist eine Menschenrechtsaktivistin; Mitglied der NGO Feminist Workshop Ukraine.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
13.05. Über uns von uns – Tell them about us

Dienstag | 16:00 bis 17:35 Uhr
Sonderveranstaltung Kinobar Prager Frühling in Zusammenarbeit mit der Frauenkultur Leipzig
Über uns von uns – Tell them about us
Deutschland, Jordanien, Saudi-Arabien 2024 von Rand Beiruty, 95 min., Dokumentarfilm
ÜBER UNS VON UNS begleitet das Leben von sieben Teenagerinnen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden in Eberswalde, einer ostdeutschen Provinzstadt, 55 km von Berlin entfernt. Als Neuankömmlinge in der Stadt müssen die Mädchen nicht nur die typischen Herausforderungen des Teenagerlebens meistern wie Freundschaften, Schule und Selbstfindung, sondern sich auch an eine neue Kultur und Umgebung gewöhnen und sich mit den Nuancen ihrer Identität als Geflüchtete | Eingewanderte auseinandersetzen.
Ihre Erfahrungen mit Vertreibung, der kulturellen Anpassung und dem Assimilationsdruck machen ihre Erzählungen vielschichtiger.
Parallel zu ihrem Alltag leitet die Regisseurin Workshops, in denen die Mädchen ihre Hoffnungen, Träume und Ängste durch Schreiben, Musik und Schauspiel erforschen und anschließend Szenen schreiben, die sie vor der Kamera darstellen. Diese Szenen werden in Traumsequenzen umgewandelt, in denen sich die Mädchen die Zukunft vorstellen, um ihre schmerzhaften Erfahrungen zu verarbeiten und sie spielerisch in Zukunftsperspektiven umzuwandeln.
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt für Schwerbehinderte, in Ausbildung (Schule/Studium) und Leipzig-Pass-Inhaber:innen
-> Klick hier -> der Vorverkaufslink
16.05. Im Namen des Stiftes

Freitag | 18:00 bis 20:00 Uhr
LESUNG & GESPRÄCH
mit DANIELA SEPEHRI
Im Rahmen der Public Climate Week Leipzig 2025 zum Thema Klimagerechtigkeit … gemeinsam veranstaltet von Students for Future Leipzig mit der Frauenkultur
In dieser kraftvollen Sammlung präsentiert Daniela Sepehri Gedichte und Texte, die radikal ehrlich sind und dabei tief unter die Haut gehen. Mit vielschichtigen Themen wie Identität, Heimat, Rassismus und Frauenrechte lässt sie die Leser*innen eintauchen in die Welt persönlicher und gesellschaftlicher Kämpfe. Dabei wechselt sie mühelos zwischen Poesie und schonungsloser Kritik. In eindringlichen Worten zerlegt sie Strukturen der Unterdrückung und fordert uns auf, nicht länger zu schweigen. Jeder Text ist ein Weckruf, eine Einladung zum Hinsehen und Zuhören – und ein Appell, uns dem Hass entgegenzustellen. Ein aufrüttelndes Werk, das die Stimme erhebt für all jene, die oft überhört werden.
DANIELA SEPEHRI ist deutsch-iranische Poetry Slammerin, Journalistin und freie Social-Media-Beraterin. Als Aktivistin engagiert sie sich für Anti-Rassismus, Migration und Menschenrechte in Iran. Ihre kreativen und journalistischen Arbeiten wurden vielfach gewürdigt und sie ist mehrfache Siegerin regionaler Poetry Slams.
Eintritt: frei
27.05. Frauen organisieren Bildung. Das Selbsthilfe-Prinzip der Frauenbewegung im 19. Jahrhunderts
Dienstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
ABENDUNTERHALTUNG MIT VORTRAG & GESPRÄCH
Mit PD DR. ASTRID FRANZKE und Dr. JANA MIKOTA
Moderation: FRANZISKA DEUTSCHMANN
Bildung galt für die organisierte Frauenbewegung im 19. Jahrhundert als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und Unabhängig-keit von Frauen. Ab 1865 entstehen Frauenbildungsvereine, später werden Lehrerinnenseminare und weitere Interessenverbände gegrün-det. Hier wurde Bildung praktisch von Frauen für Frauen vermittelt, zum Beispiel in Form von Abendunterhaltungen.
Die Veranstaltung betrachtet die Organisierung im 19. Jahrhundert anhand der Biografie und den Lebensleistungen von zwei Frauen, Auguste Schmidt (1833 – 1902, Leipzig) und Jenny Hirsch (1829 – 1902, Berlin), die beide 1865 an der Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins beteiligt waren und dann in unterschiedlichen Vereinen in Leipzig und Berlin gewirkt haben.
Eintritt: 6,- | 4,- Euro ermäßigt
Eine Veranstaltung der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V.
Juni 2025
15.06. Shalom zusammen!

Sonntag | 11:00 bis 12:30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
LESUNG & GESPRÄCH
Warum wir falsche Vorstellungen von jüdischem Leben haben und das gemeinsam ändern sollten.
Mit TANYA RAAB
Jüdisches Leben abseits von Klischees: Aktivistin Tanya Raab räumt mit Vorurteilen auf. „Du siehst ja gar nicht jüdisch aus“ ist ein Satz, den Tanya beim Dating schon oft gehört hat. Seitdem sie auf dem Pausenhof mitbekam, wie ein Mitschüler den anderen mit „Du Jude“ beschimpfte, beschäftigen sie viele Fragen: Was bedeutet es, jüdisch auszusehen? Gibt es so etwas überhaupt? Muss ich mich für mein Jüdischsein schämen oder darf ich stolz darauf sein?
Geboren in der Ukraine, zog Tanya Raab mit 3 Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Ihre Mutter ist jüdisch, ihr Vater nicht. Über die Jahre wird ihr immer wieder geraten, diesen Teil von ihr zu verschweigen, um sich selbst zu schützen. Doch eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken. Ob mit Davidstern-Kette im Fitnessstudio oder Regenbogen-Kippah beim Einkaufen – die queere und feministische Aktivistin zeigt, dass jüdisches Leben anders gelebt werden kann, als man es erwartet. Selbstbewusst erzählt sie von ihrem Alltag zwischen Tradition und Moderne sowie tagtäglichen Erfahrungen mit Antisemitismus, klärt auf über weit ver-breitete Stereotype und rechnet mit der deutschen Erinnerungskultur ab.
Mit Scharfsinn und Witz gibt Tanya Raab Impulse für eine Zukunft, in der Jüdinnen und Juden ein Leben ohne Angst und Vorurteile in Deutschland führen können.
TANYA RAAB studiert Deutsch und Russisch im Lehramt. Mit ihrem aktivistischen Account @oy_jewish_mamma leistet sie Aufklärungs-arbeit rund um Judentum, Antisemitismus und Erinnerungskultur. Die angehende Lehrerin ist gefragte Gesprächspartnerin für TV- und Printmedien, wenn es um modernes jüdisches Leben geht.
Eintritt nach Selbsteinschätzung
17.06. Anna Simoni – ein jüdisches Mädchen aus Leipzig erobert die British Library

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
VORTRAG & DISKUSSION
Die Geschichte der Bibliographin Anna E.C. Simoni
mit ELISABETH GUHR, Leipzig
Anna Elisabeth Charlotte Simoni wurde 1916 in Gohlis geboren, ging in Connewitz zur Schule, studierte in Italien und nach ihrer Flucht 1939 im schottischen Glasgow. Nach dem Krieg, in dem sie ab 1943 als Airwoman bei der Navy eingesetzt wurde, erhielt sie eine Anstel-lung in der British Library. Als Kuratorin der niederländischen Sektion (1950 – 1981) baute sie in ihrer Tätigkeit als Bibliographin, Buchhistorikerin und Forschungsbibliothekarin die Abteilung für niederländische Literatur in der British Library auf.
Ihre große Liebe galt den Büchern des „goldenen Zeitalters der Niederlande“ und den „geheimen Büchern“, der Untergrundpresse der Niederlande in der Zeit des Nationalsozialismus. 2007 starb Anna Simoni in Dorset. Trotz ihrer hohen Anerkennung (1998 wurde ihr die Ausszeichnung ‘Knight in the Order of the Netherlands Lion’ verliehen; 2000 die Ehren-Doktorwürde der Universität Genua) ist sie in Deutschland noch kaum bekannt.
ELISABETH GUHR, geb. 1950 in Mecklenburg, Dipl.-Bauingenieurin, beschäftigte sich aus der eigenen (genealogischen) Familiengeschichte heraus mit der Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters und ihren Leipziger Verwandten. Sie interessiert sich für die Gohliser Geschichte und besonders für die Schicksale ehemaliger jüdischer Nachbar:innen; die sie erforscht und durch Ausstellungen, Vorträge und Führungen sichtbar machen möchte.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
18.06. Warum Frauen Berge besteigen sollten. Eine Reise durch Leben und Werk von Dr. Gerda Lerner

Mittwoch | 18:00 bis 19:30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
FILM & thematischer Input
Mit NANE PLEGER
Auch wenn es die großen Geschichtsbücher häufig nicht erzählen: Alle nicht-männlichen Personen haben auch in der Vergangenheit ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Diese Spuren gilt es aufzudecken, was auch Lebensziel der Historikerin Gerda Lerner war: „[…] zu beweisen, dass Frauen eine Geschichte haben“ Als bahnbrechende feministische Historikerin, Autorin und soziale Reformerin ist Gerda Lerner eine inspirierende Frauenpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Sie musste als Jüdin und Sozialistin 1939 vor den Nazis aus Wien fliehen, setzte ihren Kampf für soziale Gerechtigkeit im Exil in den USA aber unermüdlich fort. Der Film thematisiert das persönliche, berufliche und politische Leben Gerda Lerners. Ausgehend von den revolutionären Errungenschaften der Frauen im 20. Jahrhundert wirft der Film auch einen Blick in die Zukunft und geht der Frage nach: Wo stehen die Frauen heute? Und was ist der nächste Schritt? Die Filmvorführung wird durch eine Einführung zu Gerda Lerners Person und ihrer Arbeit von Nane Pleger begleitet.
NANE PLEGER arbeitet als Literaturwissenschaftlerin und freie Autorin zu unerzählter und unerzählten Geschichte/-n. Mit ihrer Vorstandstätigkeit in der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. bereichert sie zudem die Leipziger Stadtgeschichte, um feministische Perspektiven.
Veranstaltung der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
19.06. Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023

Donnerstag | 19:00 bis 21:00 Uhr
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
VORTRAG & DISKUSSION
Und das Schweigen und die Entsolidarisierung mit der jüdischen Community durch nichtjüdische (Queer-)Feministinnen
Mit SHARON ADLER
Der 7. Oktober 2023 markierte eine Zäsur für jüdisches Leben weltweit. Nach dem Terrorangriff auf Israel mit über 1200 Ermordeten und Hunderten Verschleppten sah sich die jüdische Community nicht nur einer neuen Welle von Hass und Gewalt ausgesetzt, sondern auch einem erschreckenden Mangel an Solidarität – besonders aus Kreisen, die sich sonst für Feminismus und Antidiskriminierung stark machen.
Die gezielten Angriffe auf Frauen und Mädchen am 7. Oktober, die Berichte über sexualisierte Gewalt und die öffentliche Verleugnung oder Bagatellisierung dieser Verbrechen werfen dringende Fragen auf: Warum blieben viele (queer-)feministische Gruppen stumm? Warum wurden jüdische Frauen von vermeintlichen Verbündeten im Stich gelassen? Und welche Folgen hat diese Entwicklung für jüdische Künstlerinnen, Feministinnen und Schriftstellerinnen – insbesondere im Kultur- und Kunstbereich?
Sharon Adler beleuchtet diese Themen, spricht über Antisemitismus im feministischen Diskurs – und in der Diskussion sollen Wege besprochen werden, wie wir echte Allianzen bilden, antisemitische Diskriminierung aktiv bekämpfen und Lösungsansätze entwickeln können.
SHARON ADLER, geb. 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Publizistin, Fotografin und Moderatorin. Sie gründete das Online-Magazin AVIVA-Berlin (2000) und ist seit 2013 im Vorstand der Stiftung ZURÜCK-GEBEN zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissen-schaft aktiv. Zudem setzt sie sich für die Sichtbarkeit jüdischer Frauenbiografien ein, u. a. als Mitherausgeberin der Reihe „Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven“ (bpb). Gemeinsam mit Shlomit Lehavi und Dr. Ulrike Saß arbeitet sie am Projekt „Sichtbarmachen – Spuren jüdischen Engagements im Museum der bildenden Künste Leipzig
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
24.06. Die Zukunft ist nicht binär.

Dienstag | 19:00 bis 20:30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen des CSD
LESUNG & GESPRÄCH
Mit LYDIA MEYER
Es gibt nur zwei Geschlechter? Von wegen! Die Zweigeschlechter-Ordnung ist weder ausreichend noch alternativlos. Vielmehr ist die Vielfalt Fakt: Menschen sind mehr als entweder-oder. Sie sind trans, inter, gender nonconforming, nichtbinär, agender, queer. Doch mit steigender Sichtbarkeit werden auch queerfeindliche Stimmen lauter. Dabei steckt in der Überwindung starrer Kategorien emanzipatori-sches Potenzial für alle Menschen. Lydia Meyer entwirft eine Welt, in der die alten Grenzen obsolet geworden sind. Dabei schöpft Lydia Meyer aus Erfahrungen als Person, die unter der binären Ordnung litt und einen eigenen Weg für sich gefunden hat.
LYDIA MEYER lebt als Autor*in, Redakteur*in und Konzepter*in in Berlin und setzt sich in unterschiedlichen Formaten und Medien mit Sex, Gender, gesellschaftlichen Normen und deren Verwoben-Sein auseinander. Vorher studierte Lydia Meyer Kulturwissenschaften und Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation in Leipzig und Berlin, arbeitete u.a. für Zeit Online; entwickelte für die Kooperative Berlin und die YouTube-Serie „Auf Klo“ sowie für funk das queer feministische Format „Softie“ in Kooperation mit dem Missy Magazine. 2020 erschien „Sex und so. Ein Aufklärungsbuch für alle“.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt
27.06. Der „intersexuelle Typus“ der Weimarer Zeit und der medizinische „Züchterblick“.

Freitag | 18:00 bis 20:00 Uhr
Veranstaltung im Rahmen des CSD
VORTRAG & DISKUSSION
Zur verwobenen Geschichte von Inter- und Homofeindlichkeit in der Medizin
Mit Dr. ULRIKE KLÖPPEL
Feindliche Einstellungen gegen Homosexuelle und intergeschlechtliche Menschen sind in der Medizingeschichte eng miteinander verwo-ben. Verknüpfungen von sexuellen Überschreitungen und geschlechtlicher Uneindeutigkeit beschäftigten die Medizin und Naturforschung unter den Begriffen „Tribadie“ und „Hermaphroditismus“ bereits seit der Frühen Neuzeit. In den 1920er Jahren schufen Ärzte das Konzept der „intersexuellen Konstitution“, um diese Verknüpfungen mit Genetik und Hormonforschung zu untermauern. Der Vortrag zeichnet nach, wie die medizinischen Konzepte den Boden bereiteten für „rassenhygienische“ Forderungen nach staatlichen Eingriffen zur Verhinderung der Fortpflanzung Homosexueller und intergeschlechtlicher Menschen.
Dr. ULRIKE KLÖPPEL forscht zu Themen der Geschlechter- und Queeren Geschichte. Zuletzt hat sie am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg in einem Projekt zur Geschichte der Frauengesundheitsbewegung mitgearbeitet.
Eintritt: Nach Selbsteinschätzung
Juli 2025
01.07. Power to the children – Kinder an die Macht

Dienstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
FILM & GESPRÄCH
Buch / Regie / Produktion: ANNA KERSTING, Dokfilm, 87 min, ab 14 Jahren
Im Anschluss: Gespräch mit SANJA LIEBERMANN, Soziokratie Zentrum Leipzig
Kinder in Indien nehmen ihr Leben in die eigenen Hände. Sie sind nicht länger bereit, soziale Missstände und Umweltverschmutzung zu ertragen. Sie gründen Kinderparlamente, wählen ihre eigenen Minister:innen und kämpfen dafür, dass ihre Rechte respektiert werden. Sie ändern nicht nur ihr eigenes Leben zum Besseren, sondern auch das der ganzen Dorfgemeinschaft.
Der Film erzählt aus der Perspektive der Kinder über ihre Herausforderungen und Aktionen in einer Gesellschaft, in der von Kindern erwartet wird, dass sie dem Beispiel der Erwachsenen folgen. Doch diese Kinder gehen einen neuen Weg – mit Entschlossenheit, Mut & Kreativität.
Eintritt nach Selbsteinschätzung