Ausstellungen | Galerie
In den über 29 Jahren Galerie-Tätigkeit der Frauenkultur Leipzig hat sich der Ort als wichtiger Raum für Ausstellungen von Künstler*innen aus dem professionellen wie autodidaktischen Bereich etabliert.
In allen geschichtlichen Zeitepochen war die Bildende Kunst neben der Sprache wichtigste Form der Artikulation in allen sozialen Schichten von Gesellschaftssystemen. Durch die minimalen materiellen Voraussetzungen wie den fast unbegrenzten Varianten des bildnerisch kreativen Tätigseins fungiert unverändert im Unterschied zu anderen Kunstgenres die Bildende Kunst als ein alltägliches und spontanes Ausdrucksmittel insbesondere für Frauen*.
Die Ausstellungsräume in der Frauenkultur Leipzig werden multifunktional genutzt. D.h. alle Ausstellungen sind in die anderen Veranstaltungsangebote eingebunden und werden dadurch auch von Besucher*innen wahrgenommen, deren Interesse nicht explizit auf die Bildende Kunst gerichtet ist. In diesem Rahmen ist für alle Betrachter*innen ein offener und unbefangener Umgang mit Kunst möglich.
Juni 2025
10.06. Ehrenbürgerinnen in spe für die Stadt Leipzig

Dienstag | 15:00 bis 16:30 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Ort: Neues Rathaus Leipzig; Untere Wandelhalle
Zur Eröffnung sprechen:
Dr. SKADI JENNICKE, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig
UTE McKENDRY, International Women’s Club of Leipzig
Musikalische Eröffnung
durch den Frauen-Chor CANTA ANIMATA unter der Leitung von REGINA KOLB
Seit 1832 hat die Stadt Leipzig 92 Personen das Ehrenbürger:innen-Recht/die Ehrenbürgerwürde verliehen – 90 von ihnen waren Männer. Lediglich zwei Frauen wurden bislang mit der höchsten städtischen Auszeichnung gewürdigt. Dieses Ungleichgewicht spiegelt bis heute fortbestehende patriarchale Gesellschaftsstrukturen wider. Die Lebensleistung zahlreicher Frauen erfährt nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung. Unbeachtet bleibt zudem die Tatsache, dass Leipzig eine Stadt ist, in der Frauen sehr wohl eine aktive gesellschaftliche Rolle spielen. Ihnen blieb die Würdigung als Ehrenbürgerinnen Leipzigs (bislang) verwehrt, obgleich sich viele Frauen in herausragender Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Deshalb reichte die AG Frauenprojekte Leipzig von April 2023 bis März 2024 in monatlichen Abständen Vorschläge für Ehrenbürgerinnen bei der Stadt Leipzig ein. Ergänzt wurde jeder Vorschlag um eine weitere Kandidatin aus der Geschichte Leipzigs – deren Lebenswerk ebenfalls eine Ehrenbürgerinnenwürde gerechtfertigt hätte.
Die spannenden, berührenden und eindrücklichen Einblicke in die Biografien potenzieller Ehrenbürgerinnen lädt nicht nur zur eigenen Reflexion ein. Sie appellieren vielmehr allen Bürgerinnen und Bürgern sowie die demokratisch gewählten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern im Stadtrat, nach 190 Jahren die Gleichberechtigung von Mann und Frau nach Artikel 3 des Grundgesetzes zu achten und Leipzig fortschrittlich weiterzuentwickeln.
Die Ausstellung ist bis zum 26.06.2025 zu sehen.
20.06. „Frauen im geteilten Deutschland“ und „Ehrenbürgerinnen in spe für die Stadt Leipzig”

Freitag | 18:00 bis 22:00 Uhr
Veranstaltung in der Langen Nacht der Wissenschaften
Zwei AUSSTELLUNGEN & RUNDGÄNGE
Ort: Neues Rathaus Leipzig; Untere Wandelhalle
„Frauen im geteilten Deutschland“
Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von Clara Marz
und
“Ehrenbürgerinnen in spe für die Stadt Leipzig” 12 plus 12 Vorschläge – stellvertretend für Tausende
Eine Ausstellung der AG FRAUENPROJEKTE Leipzig
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch existieren heute immer noch viele Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Die Liste der realen Zuschreibungen ist lang – und oft widersprechen sie sich. So gilt „die Ostfrau“ mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ versucht auf verschiedene Fragen Antworten zu geben. Auf 20 Plakaten werden unterschiedliche Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt, um die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftli-cher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Fordern nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbunden hat.
Die Ausstellung “Ehrenbürgerinnen in spe für die Stadt Leipzig” thematisiert, dass die Stadt Leipzig seit 1832 insgesamt 92 mal das Ehrenbürger:innen-Recht verliehen – 90 mal an Männer, inzwischen zweimalig an eine Frau. Als eine der höchsten städtischen Auszeich-nungen spiegeln sich hier auch gesellschaftliche Macht-/Strukturen der jeweiligen Zeit. Leipzig als eine Stadt, in der seit Anbeginn städti-scher Existenz Frauen* öffentlich sehr aktiv tätig waren & sind – in einer Stadt, in der Frauen gesellschaftlich vieles mit-/ angeschoben haben & „am Laufen halten“ – muss diese Benachteiligung endlich korrigiert werden. Daher reichte die AG Frauen*Projekte von April 2023 bis März 2024 monatlich Vorschläge für Ehrenbürgerinnen* bei der Stadt Leipzig ein Vorgestellt werden 24 für die Ehrenbürgerinnen-Würde [in spe & posthum] vorgeschlagene Frauen.
Die Rundgänge finden statt um 18 Uhr, 19.30 Uhr und 20.30 Uhr.
Ein Angebot in Kooperation von Stadt Leipzig, Frauenkultur e.V. Leipzig und Louise-Otto-Peters-Gesellschaft Leipzig
26.06. Entre Femmes | Zwischen Frauen

Donnerstag | 18:00 bis 20:00 Uhr
Veranstaltung im Rahmen des CSD
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Malerei der Künstlerin
NICOLE TEMMERMAN, Malerei
Obwohl sie in Informatik promovierte, widmet Nicole Temmerman den Großteil ihres inneren Schaffens der menschlichen Beziehung – insbesondere durch künstlerische und literarische Ausdrucksformen. Der Mensch ist zentrales Motiv, das sie in ihren Werken immer wieder aufgreift – in ihren Texten und in einer Vielzahl malerischer Techniken. Ihre Kunst reicht von farbintensiven Öl- und Tuschgemälden über plastische Arbeiten wie Modellierungen und Steinskulpturen bis hin zu Stein-Kompositionen.
Früh entwickelte sie die Fähigkeit, naturgetreu zu zeichnen; hält ihre Umgebung mit schnellen Skizzen fest, um die Formen und Strukturen eines Körpers intuitiv zu erfassen. Diese gespeicherten Eindrücke ermöglichen es ihr, mit kraftvoller Spontaneität und ohne Modell lebendige Figuren zu erschaffen – voller Emotionen und in unerwarteten Posen. Frauen stehen im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaf-fens: mit all ihren Impulsen, Momenten der Hingabe, Ekstase, Zweifel, Hoffnung, Angst, Leid und Gelassenheit.
NICOLE TEMMERMAN zog 2022 von Paris nach Leipzig. Es war Liebe auf den ersten Blick; sie war fasziniert u.a. von der Offenheit der Menschen, der Schönheit der Architektur und dem vielfältigen Freizeitangebot. Mit diesem mutigen Schritt ins Unbekannte fand sie Freiheit.
Zur Eröffnung spricht
Dr. MIRETTE BAKIR; Vorsitzende der GEDOK Mitteldeutschland
Lesung der Texte:
ROBERTA KEDING, Studium Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar
Musikalische Begleitung durch
den Chor „Singen bei uns“ unter der Leitung von SANDRA HAVENSTEIN.
Eintritt: frei
Juli 2025
14.07. Hexenverfolgung in Leipzig | Sachsen 1450 bis 1750

Montag | 17:00 bis 19:00 Uhr
AUSSTELLUNGERÖFFNUNG
Über die jahrhundertelange Hexenverfolgung – deren Folgen teilweise bis ins Heute reichen – existieren viele falsche Vorstellungen. Die Ausstellung informiert zu regionalen sowie überregionalen Aspekten; thematisiert Hintergründe und Zusammenhänge.
Diese Ausstellung wurde vom Offenen Arbeitskreis Aufarbeitung Hexenverfolgung des Soziokulturellen Zentrums Frauenkultur Leipzig erarbeitet.
Zur Ausstellungseröffung:
Herzliche Einladung zu Rundgang und Quiz.
In Kooperation mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken